Glaubenssache Krieg – religiöse Motive auf Bildpostkarten des Ersten Weltkriegs
Vortrag im Gößweinsteiner Pfarrzentrum
Eine Sammlung von religiösen Bildpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg war Anlass für die Ausstellung „Glaubenssache Krieg!“, die – erarbeitet vom Lehrstuhl für Europäische Ethnologie der Universität Bamberg und Museum Kirche in Franken – zuletzt im Staatsarchiv Coburg zu sehen war. Im Rahmen der Herbstvorträge des Wallfahrtsmuseum Gößweinstein, unterstützt von der VHS-Forchheim, referiert nun Stephanie Böß M. A. in Gößweinstein über das Thema dieser Ausstellung.
Nicht nur im Nordirland-Konflikt oder im Kampf gegen die Taliban in Afghanistan, auch in Deutschland gab es Zeiten, in denen der Glaube durch die Politik instrumentalisiert wurde. Der Vortrag „Glaubenssache Krieg“ behandelt die Zeit des Ersten Weltkriegs (1914–1918) und gibt anhand von Postkarten mit religiösen Motiven aus der Sammlung von Dietrich Heber, Dachsbach, Einblicke in die Bilderwelt dieser „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.
In Parolen wie „Gott mit uns“ oder „Gott strafe England“ offenbaren sich der nationale Stolz und die Gewissheit, einen „gerechten Krieg“ zu führen. Fromme Lieder und Gebete spiegeln die Verwurzelung der Menschen im Glauben wider und die kämpfenden Soldaten im Feld werden von Heiligen, Schutzengeln und sogar von Christus selbst begleitet. Angesichts derartiger, das Kriegsgeschehen verherrlichender und auch verharmlosender Bildmotive muss auch die Frage nach der Rolle der Kirchen im Ersten Weltkrieg gestellt werden.
Der Vortrag mit Bildern findet statt im Gößweinsteiner Pfarrzentrum, am Dienstag, den 16. November 2010, um 20 Uhr. Einlass ist um 19:30 Uhr. Eintritt 4.- Euro.
Neueste Kommentare