Erzbischof Schick: „Wir brauchen Geistliche so nötig wie das tägliche Brot“
Zum Welttag der geistlichen Berufe in Kulmbach
(bbk) Zum Welttag der geistlichen Berufe hat Erzbischof Ludwig Schick auf den „Fachkräftemangel“ in der Kirche hingewiesen und um Priester- und Ordensnachwuchs sowie um Berufungen für den Diakonat und die pastoralen Dienste geworben. Wie in vielen anderen Bereichen der Gesellschaft würden auch in der Kirche dringend gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebraucht. „Unsere Gesellschaft in Deutschland, Europa und der Welt braucht geistliche Berufe“, sagte Schick am Samstag in Kulmbach, „weil der Geist Gottes und der Geist Jesu Christi in den Krisen der heutigen Zeit so dringend nötig ist.“
Die Kirche habe große Aufgaben. „Und es ist ein Unglück für unsere Gesellschaft, dass sie nicht stärker ist, sondern oft schwach, und das besonders mit ihrem Personal“, sagte Schick. Wer sich für den Dienst in der Kirche entscheide, dürfe kein „Showmaster oder oberflächlicher Schwätzer, kein Macher oder Profiteur“ sein, sondern ein Beter voll Gnade und Wahrheit. „Wir brauchen Geistliche, die den Geist Christi lebendig halten.“ Bei der Werbung und der Ausbildung müsse immer mehr auf die Qualität als auf die Quantität geachtet werden.
Alle kirchlichen Mitarbeiter müssten Geistliche sein, so der Oberhirte. „Geistliche sind Menschen, die aus dem Geist Gottes leben, der in unsere Herzen eingegossen ist.“ Geistliche Menschen erkenne man daran, dass sie Freude in ihrem Leben und in ihrem Tun ausstrahlen, dass sie innerlich gefestigt und gelassen sind, dass sie sich anderen zuwenden ohne Beziehungsängste und Kommunikationsscheu, dass sie zuhören können, dass sie herzlich sind ohne Eigennutz und aktiv ohne gehetzt zu wirken. Sie verbreiten den Geist des Wohlwollens, der Güte und Barmherzigkeit, der Solidarität und des Gemeinwohls, sie sind ein Segen für ihre Mitmenschen und die Gesellschaft. „Geistliche Menschen sind gute Hirten, die andere mitnehmen und denen man gerne folgt.“ In der Oberflächlichkeit und der Orientierungslosigkeit unserer Zeit seien geistliche Menschen so wichtig wie das tägliche Brot. Die Welt brauche geistliche Menschen, „die den Geist Jesu lebendig halten, der unsere Gesellschaft zu einer menschenfreundlichen und gerechten, zu einer sozialen und solidarischen geformt hat.“ Ihn zu bewahren, müsse immer das Ziel bleiben.
Der Welttag der geistlichen Berufe wird seit 1964 am vierten Ostersonntag begangen.
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