Kreis-Grüne: Ist der Landkreis Bamberg im Ernstfall gut gerüstet?

Antrag: Die Kreistagsfraktion der Grünen möchte Aufklärung der Öffentlichkeit zu den neuen Katastrophenschutzrichtlinien um kerntechnische Anlagen

Die allgegenwärtigen Risiken der Atomkraft haben durch die Ereignisse im AKW Fessenheim auch hierzulande und fünf Jahre nach dem Super-Gau von Fukushima wieder an Aktualität gewonnen. Darum stellt sich der grünen Kreistagsfraktion die Frage, wie der Landkreis für den Ernstfall vorbereitet ist. „Da die jetzige Notfallschutzplanung unrealistisch ist und nur eine minimale Hilfe darstellt“, wie Kreisrätin Barbara Müllich betont, fordern die Grünen im Landkreis eine umfassende und zügige Aufklärung.

Eine Bedeutung bringt der Vorfall im Oberelsass auch für den Landkreis Bamberg. Denn am 1.1.2016 sind neue Katastrophenschutzrichtlinien bei kerntechnischen Zwischenfällen in Kraft getreten. Das Bayerische Innenministerium hatte bereits Anfang November des vergangenen Jahres die neuen Richtlinien angekündigt. Der Landkreis Bamberg befindet sich gemäß der neuen Verordnung mit einer durchschnittlichen Entfernung von 60 Kilometern vom mittlerweile stillgelegten Kernkraftwerk Grafenrheinfeld in der so genannten Außenzone. Durch erhebliche Altlasten, die die Atomkraft mit sich bringt, geht nach wie vor ein beträchtliches Risiko für Mensch und Natur vom AKW Grafenrheinfeld aus.

Kreisrat Andreas Lösche sieht sich in seiner Ablehnung der Kernkraftwerke bestätigt: „Der lange vertuschte Störfall im AKW Fessenheim macht deutlich, wie gefährlich diese Technologie ist.“