Rotary Club Forchheim organisiert Transport und Verteilung von Hilfspaketen in Rumänien

Die neue Besitzerin des Rollators und die Stühle und Tische aus dem Forchheimer Ehrenbürg-Gymnasium in Rumänien

Die neue Besitzerin des Rollators und die Stühle und Tische aus dem Forchheimer Ehrenbürg-Gymnasium in Rumänien

2.200 km, 1.000 Hilfspakete, 5 Helfer

Vom Mittwoch, den 9. März, bis Sonntag, den 13. März, reisten fünf Helfer des Rotary Clubs Forchheim – Präsident Peter Sauer, Christian Bleile, Inge Schürr, Franka Struve und Helmut Zolleis – nach Carei in Rumänien. Dort verteilten sie die Hilfsgüter, die bereits im November 2015 mit einem LKW angeliefert wurden, an Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Waisenhäuser und bedürftige Familien. Der Verein „Maranatha – Hoffnung durch Hilfe“ hat die Sachspenden im Landkreis Forchheim und Erlangen gesammelt, gesäubert und geordnet. Der Rotary Club Forchheim finanziert den Transport ins 1.100 km entfernte Carei, stellt die Helfer und hilft mit Geldspenden.

In einer Schule in Ghenci bei Carei trafen einige Rotarier auf alte Bekannte. Hier steht ein Teil der Tische und Stühle in den Klassenzimmern, die das Forchheimer Ehrenbürg-Gymnasium gespendet hat und die im Frühjahr 2015 nach Rumänien geliefert wurden. Die Leiterin der Schule freute sich über Hefte, Schreibstifte und Süßigkeiten für ihre Schüler. Sie schilderte auch das große Problem dieser Schule: Kein Wasseranschluss. Die Kinder und Jugendlichen müssen die Straße überqueren, wenn sie auf die Toilette gehen möchten. Getränke gibt es nur in abgepackten Flaschen. Selbst eine Bohrung nach Grundwasser würde nicht helfen, da die Eigentumsverhältnisse des Grund und Bodens, auf dem die Schule steht, unklar sind.

Während des kurzen Aufenthaltes der rotarischen Helfe war die ausbaufähige Infrastruktur augenfällig. „Es gibt nur wenige geteerte Straßen, überall sind Pferdefuhrwerke unterwegs. Bei den meisten Häusern auf dem Land steht ein „Donnerbalken“ mit einer Sickergrube darunter im Garten. Eine Kanalisation scheint es nicht zu geben. Strom kommt aus dem Generator, Gas für den Gasherd aus der Gasflasche, viele Menschen heizen ihren Kachelofen mit Holz und anderem brennbaren Material.“ beschreibt Franka Struve ihre Eindrücke. Wikipedia veröffentlicht zum Thema rumänische Infrastruktur: „Obwohl Rumänien seit 1. Januar 2007 Mitglied der EU ist und dadurch Geld zur Verbesserung und zum Ausbau der Infrastruktur bei der EU beantragt werden kann, geschieht dies nur sehr zögerlich. Der mögliche Rahmen wird bei weitem nicht ausgeschöpft. Ursache ist die ineffiziente Verwaltung welche die Infrastrukturprojekte nicht in angemessener Zeit vorantreibt.“

Peter Sauer, der Präsident des Forchheimer Rotary Clubs, resümiert: „Die Hilfspakete mit Kleidung, Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln werden in Rumänien gebraucht und die Empfänger sind dankbar. Sie werden als gute Geste verstanden die Not lindern zu wollen. Sie sind letztendlich ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn wir können nur Familien unterstützen, von denen wir wissen, dass sie Hilfe benötigen. In Carei bereitet Olga Marian die Hilfseinsätze vor. Sie leitet einen Awana-Club, der Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien das Evangelium näher bringt. Dieser Club bietet wöchentliche Treffen und Freizeitaktivitäten. Gleichzeitig ist Olga auch Ansprechpartnerin für den fränkischen Verein Maranatha, der seinen Sitz in Kersbach hat. Sie hat Kenntnis davon, welche Familien in und um Carei Hilfe brauchen. Außerdem hat sie die Lagerhallen angemietet, in denen die Pakete eingelagert werden.

Einige Familien, die die Rotarier besuchten, schilderten ihr Leid. Die Frau eines Bauern in Ghenci zum Beispiel leidet an Diabetes und hat offene Beine. Es besteht die Gefahr einer Blutvergiftung. Spezielle Medikamente für Diabetiker hatten die Rotarier aber nicht im Gepäck. Auch die Hilfe für Catelin, einer 18-jährige aus Silvas, kann nur langfristig in die Wege geleitet werden. Sie zeigte ein Geschwür an ihrem Bein über dem Knie, welches sich immer weiter ausbreitet und sie hofft auf eine Operation.

Bei Familie Paschka aus Carei konnten die Rotarier sofort Hilfe leisten. Die alleinstehende Frau wünschte sich einen Tisch und Stühle, um gemeinsam mit ihren vier Kindern am Tisch essen zu können. Die Rotarier fuhren im Kleinbus zum nächsten Gebrauchtmöbelladen und erstanden für 200 Euro das Gewünschte. Frau Paschka war überglücklich.

Christian Bleile freute sich ebenfalls, dass ein gut erhaltender Rollator eine neue Besitzerin in Rumänien gefunden hatte.

Helmut Zolleis, der 2013 das Projekt im Rotary Club Forchheim initiiert hat, hat schon an vielen Hilfsfahrten nach Rumänien teilgenommen. Rückblickend sagt er: „Es ist eine Freude zu sehen, dass die gesammelten Sachspenden aus Franken hier gebraucht und geschätzt werden. Wir konnten uns überzeugen, dass die Hilfsgüter auch wirklich dort ankommen, wo Not herrscht. In Zukunft werden weiterhin gut erhaltene, saubere Kleider, Schuhe, Bettwäsche und Handtücher benötigt.“ Spenden nimmt der Verein Maranatha www.hoffnung-durch-hilfe.de entgegen.