„Elias“ in der St. Bartholomäuskirche Pegnitz
Am Sonntag, 13. März führt die Kantorei St. Bartholomäus unter der Leitung von Jörg Fuhr um 17 Uhr in der St. Bartholomäus-Kirche in Pegnitz das Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy auf. Es zählt wohl zu den bekanntesten kirchenmusikalischen Werken überhaupt und darf durchaus als Hauptwerk seines Komponisten verstanden werden. Eine, auch ohne theologische Kenntnisse spannende Geschichte liegt der Musik zugrunde: im ersten Teil die erfolgreiche Bekämpfung des Baal-Kults im alten Israel und die Auseinandersetzung mit der Königsfamilie in Israel. Im zweiten Teil dann ein deprimierter und der vielen Kämpfe überdrüssiger Elias, der durch eine Offenbarung Gottes wieder neuen Lebensmut gewinnt und sich seiner prophetischen Aufgabe stellt. Auch die musikalische Schilderung der Naturereignisse mit Trockenheit, Regen, Sturm, Erdbeben, Feuer und sanftem Säuseln sind bis heute unmittelbar ergreifend und haben zur Popularität beigetragen.
Schon kurz nach der Entstehung des neutestamentarischen „Paulus“ 1836 dachte Mendelssohn über ein neues Oratoriumsprojekt nach, wobei die biblische Geschichte des Propheten Elias schon früh im Zentrum des Interesses stand. Doch erst 10 Jahre später kam es durch den Auftrag des Birmingham Music Festivals zur Komposition des Werkes. Es ist das reifere und auch straffere der beiden Oratorien, in das die kompositorischen Erfahrungen aus dem „Paulus“ eingeflossen sind. Berühmt sind das Engelsterzett „Hebe deine Augen auf“ und das Doppelquartett „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“, das als einziger Satz bereits in einer Frühfassung vorlag, die 1844 dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. gewidmet worden war. Mit einem prophetischen Hinweis auf Christus und einer Verbindung zum Neuen Testament schließt das Werk ab. Am 26. August 1847 fand die Uraufführung in Birmingham statt. Mendelssohn überarbeitete das Werk dann nochmals, so dass erst ein weiteres Jahr später am 16. April in London zum ersten Mal die heute gültige Fassung erklang. Eine Aufführung in deutscher Sprache hat Felix Mendelssohn Bartholdy nicht mehr erlebt.
Solisten sind Saskia Kreuser, Sopran; Bernadetta Michaldo-Fuhr, Alt, Markus Brutscher, Tenor und Eric Fergusson, Bass. Die Kantorei St. Bartholomäus wird von der Vogtland-Philharmonie Greiz-Reichenbach unter der Leitung von Jörg Fuhr begleitet. Die Kantorei St. Bartholomäus wurde 2014 mit dem Kulturhauptpreis des Landkreises Bayreuth ausgezeichnet und zählt laut Feuilleton-Redaktion der Nürnberger Nachrichten zu den Spitzenchören der Region Nürnberg.
Eintrittskarten sind im Schreibwarengeschäft Wöckel in Pegnitz, Telefon 09241-5771 zum Preis zwischen 6 und 18 € erhältlich. Schüler und Studenten erhalten eine Ermäßigung von 5 €. Die Abendkasse ist ab 16 Uhr geöffnet.
Vitae (Auswahl)
Saskia Kreuser, Sopran
Studierte Gesang an der Musikhochschule in Nürnberg und sammelte erste Bühnenerfahrungen am Stadttheater Gießen. Seit 2003 ist sie festes Mitglieder des Festspielchores der Bayreuther Festspiele und des Chores der Bamberger Symphoniker.
Markus Brutscher, Tenor
War Mitglieder der Regensburger Domspatzen und der Augsburger Domsingknaben, bevor er an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ und bei Mia Besselink in Maastricht Gesang studierte. Bereits während seines Studiums zählte Markus Brutscher zu den gefragtesten jungen Tenören in Deutschland. Heute tritt er in allen bedeutenden Musikzentren Europas, Amerikas und Asiens auf. Er ist ständiger Gast renommierter internationaler Festivals, unter anderem in Berlin, Leipzig, Halle, Ansbach, Salzburg, Wien, Paris, Boston, Toronto, Rio de Janeiro, in Japan und Israel. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet ihn mit führenden Orchestern in Europa und Amerika sowie mit herausragenden Dirigenten wie Andrew Parrott, Frieder Bernius, Robert King, Peter Neumann, René Jacobs, Michael Schneider, Gary Bertini, Reinhard Goebel, Hermann Max, Christoph Schoener, Helmuth Rilling, Martin Haselböck, Marc Minkowski, Harald Schneider, Wolfgang Katschner, Christoph Spering und anderen.
Eric Fergusson, Bass
wurde in den Vereinigten Staaten geboren, wuchs in Deutschland auf und begann im Alter von zehn Jahren seine sängerische Ausbildung im Windsbacher Knabenchor, mit dem er bereits als Knabe internationale Konzertreisen erlebte. Nach dem Abitur studierte er in München bei Maria-Janina Hake.Im Rahmen seiner regen Konzerttätigkeit im In- und Ausland sang er unter anderem die Bass-Partien in Bachs Passionen, Oratorien und Kantaten, Mendelssohns Elias und Paulus, Haydns Schöpfung, sowie die Partie des Jesus in Martins Golgotha. Damit konzertiert er in Kirchen wie der Cathédrale de Lausanne, dem Ulmer Münster, dem Dom zu Szeged, der Basilica del Monasterio de El Escorial, dem Konstanzer Münster und der Dresdner Frauenkirche. 2013 sang er Brittens War Requiem auf dem ev. Kirchentag in Hamburg.
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