LRA Forchheim informiert: Guter Start in die Kinderbetreuung

Wie Eltern erkennen können, was für die Kleinsten wirklich wichtig ist!

Außerfamiliäre Betreuung ja oder nein? Und wenn ja, ab wann und wohin? Wie so oft gibt es auf diese Fragen nicht nur eine Antwort. Eltern müssen für sich und ihr Kind herausfinden, was der passende Weg ist. Woran sollten Eltern sich bei der Wahl orientieren?

Generell gilt, dass außerfamiliäre Betreuung eine positive Auswirkung auf die Entwicklung des Kindes haben kann, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: die Qualität der Betreuung ist hochwertig, die Eltern sind mit der Vereinbarkeit Familie-Beruf zufrieden und können genügend entspannte Zeit mit ihrem Kind verbringen.

Zur Auswahl stehen verschiedene Betreuungsformen: Tagespflegeperson, Großtagespflege, Kinderkrippe und Häuser für Kinder.

Kindertagespflege ist eine besonders familiennahe Betreuungsform, denn dort werden von der Tagesmutter oder dem Tagesvater, die dafür einen Qualifizierungskurs besucht haben, gleichzeitig maximal fünf Kinder betreut. Die Betreuung findet meist in der Wohnung der Tagespflegeperson statt. Die Betreuungszeiten werden individuell vereinbart, so dass Eltern ihr Kind unter Umständen schon früh morgens oder zu unterschiedlichen Zeiten bringen können. Eine Ersatzbetreuung bei Ausfall der Tagespflegeperson ist vorhanden. Familiennahe Betreuungsformen haben sich besonders bewährt für Kinder unter einem Jahr, bei sehr langen oder ungewöhnlichen Betreuungszeiten und für Kinder, die reizempfindlich sind und sich in größeren Gruppen leicht überfordert fühlen.

Bei der Großtagespflege arbeiten zwei bis drei Tagespflegepersonen, davon oft eine Erzieherin, in extra Räumen zusammen. Es werden max. gleichzeitig 10 Kinder betreut. Auch hier ist eine kontinuierliche Betreuung ohne Wechsel der Bezugsperson gewährleistet. Die Vermittlung erfolgt durch das Landratsamt, Amt für Jugend und Familie.

In Kindertageseinrichtungen (Kinderkrippen und Häusern für Kinder) sind Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen tätig. Je nach Konzeption handelt es sich bei den Einrichtungen um Kinderkrippen, die nur Kinder unter drei Jahren aufnehmen oder Häuser für Kinder, die altersgemischt arbeiten. Die Gruppengröße in der Krippe umfasst max. 12 Kinder unter drei Jahren. In Kinderhäusern können je nach Altersmischung 15 -20 Kinder im Alter zwischen 1 bis 6 Jahren in einer Gruppe sein. Der Personalschlüssel je Gruppe liegt bei mind. zwei pädagogisch ausgebildeten Kräften. Kindertageseinrichtungen haben feste Öffnungszeiten, innerhalb derer Eltern ihren persönlichen Betreuungsbedarf buchen können. Die Größe der Einrichtung kann stark variieren.

Die pädagogische Grundlage bei allen Betreuungsformen ist der Bayerische Bildungs-und Erziehungsplan. Ob Kindertagespflege oder Kindertageseinrichtung, die Mindeststandards für die Einhaltung der Betreuungsqualität werden über das Landratsamt, Amt für Jugend und Familie gewährleistet. Die Elternbeiträge sind entsprechend der Buchungszeit gestaffelt. Die Kosten können auf Antrag – je nach Einkommen ganz oder teilweise vom Jugendamt übernommen werden.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die außerfamiliäre Betreuung?

Den besten Zeitpunkt gibt es nicht, es kommt auf den Entwicklungsstand, die Persönlichkeit des Kindes (z.B. sein Temperament) und seine Familie (z.B. berufliche Planung, familiäre Unterstützung) an.

Im ersten Lebensjahr baut das Kind die grundlegenden Bindungsbeziehungen zu seinen Eltern auf. Es braucht besonders intensive Pflege und Fürsorge durch beständige feinfühlige Bindungspersonen in einem vertrauten Umfeld.

Insbesondere zwischen dem 7. und 18. Lebensmonat zeigen viele Kinder das sog. „Fremdeln“. Wird das Kind von seinen Hauptbezugspersonen (meist die Eltern) getrennt, reagiert es oft mit Weinen und Protest.

Um den Kindern den Übergang von der Familie in die Betreuung zu erleichtern sind deshalb eine behutsame Vorbereitung (z.B. durch Schnuppertage) und eine Eingewöhnungsphase notwendig.

Jede Betreuung bedarf der Eingewöhnung

Die Eingewöhnungsphase wird gemeinsam mit den Eltern geplant und durchgeführt. Das Kind lernt in Anwesenheit eines Elternteils die neue Umgebung und die neue Betreuungsperson kennen und beginnt allmählich eine Beziehung aufzubauen. Dieser Prozess erfordert Zeit, Geduld und einen regelmäßigen Austausch zwischen Eltern und Betreuungsperson. Die Dauer ist abhängig von der Persönlichkeit des Kindes und beträgt durchschnittlich 3-6 Wochen.

Qualitätskriterien für die Auswahl der Kinderbetreuung

  • Angebot für Schnuppertage für neue Kinder und Eltern
  • Die Hauptbetreuungsperson ist konstant, vertrauensvoll und kann auf die individuellen Bedürfnisse eines Kindes eingehen
  • Die neue Umgebung strahlt Geborgenheit und eine positive Atmosphäre aus
  • Ihr Kind passt gut in die Gruppe, die Gruppengröße und die Altersmischung bieten gute Entwicklungsmöglichkeiten
  • Der Tagesablauf ist gut strukturiert und bietet gleichzeitig genug Flexibilität um angemessen auf individuelle Bedürfnisse zu regieren, wenn Kinder z.B. früher müde oder hungrig werden
  • Es besteht eine wertschätzende emotionale Beziehung zwischen den Kindern und Betreuungspersonen
  • Die Betreuungsperson verfügt über die notwendigen fachlichen und persönlichen Kompetenzen (z.B. geht feinfühlig auf die Bedürfnissen des Kindes ein, greift seine Interessen auf, unterstützt es beim Erkunden, spricht aufmerksam mit ihm …)
  • Es gibt ausreichend Platz für Bewegung, Rückzugsmöglichkeiten, anregendes und kindgerechtes Material auf Augenhöhe
  • Die Eingewöhnung wird einfühlsam und individuell vorbereitet und mit den Eltern abgestimmt

Anmeldungen für Kinderkrippen erfolgen direkt bei der Einrichtung oder in der jeweiligen Gemeinde.

Zuständig für Kindertageseinrichtungen im Landratsamt Forchheim: Frau Ursula Fischer 09191-862364

Zuständig für Beratung und Vermittlung in Kindertagespflege im Landratsamt Forchheim: Frau Annette Erdmann 09191-862319, Frau Jutta Strom-Haensch 09191-862361

Weitere Informationen unter www.lra-fo.de/jugendamt in den Bereichen Kindertageseinrichtungen oder Kindertagespflege.