FCE Kapitän Victor Gradl beendet aktive Fußballerlaufbahn
„Keine einfache, aber wohl die richtige Entscheidung“
Victor Gradl, Mannschaftskapitän der Fußball Bayernligamannschaft des FC Eintracht Bamberg 2010, beendet mit sofortiger Wirkung seine aktive Laufbahn. Grund für diese Entscheidung ist das Verletzungspech, das den 25-Jährigen in den letzten Jahren an den Fußballstiefeln klebte und aufgrund dessen er immer wieder pausieren musste. FCE Vorsitzender Mathias Zeck bedauert die Entscheidung des 25-Jährigen, zeigt jedoch auch großes Verständnis: „Victor hatte in den vergangenen Jahren ein Verletzungspech, das wohl einzigartig sein dürfte in der Region. Mehrere Brüche verschiedener Stellen haben ihn immer wieder zur Pause gezwungen. Es gab keine Saison, in der er mal von Verletzungen verschont blieb. Der Junge tut uns wahnsinnig leid, denn Victor ist ein tadelloser Sportsmann. Selten habe ich einen Spieler erleben dürfen, der auch charakterlich so einwandfrei ist.“
Seine erste größere Verletzung zog sich Gradl bereits beim ersten Training im Herrenbereich im Jahr 2009 zu, der Beginn einer Leidenszeit. „Ich brach mir einen Mittelfuß und fiel die ganze Hinrunde aus. Anfang 2013 zog ich mir einen Syndesmosebandanriss zu und im August 2013 hatte ich einen schweren Knöchelbruch. Danach war ich 10 Monate außer Gefecht. Im Nachhinein hätte ich zu der Zeit länger pausieren sollen, weil es eine sehr komplizierte Verletzung war und ich seitdem Probleme mit meinem Sprunggelenk habe. Im August 2014 hatte ich einen Zehenbruch. Dieses Jahr hatte ich gleich drei größere Verletzungen mit zwei Handgelenksbrüchen und einem Bänderriss im Sprunggelenk, der mich auch zwei Monate zum Zuschauen gezwungen hat,“ berichtet Gradl. Für ihn war die Entscheidung, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, keine einfache, aber wohl die richtige Entscheidung: „Ich spiele seit klein auf Fußball und seitdem war ich fast jeden Tag auf dem Fußballplatz oder habe für meine Comebacks gearbeitet. Daher ist es schon schwer, das alles hinter sich zu lassen. Aber die Vernunft siegt und ich habe in nächster Zeit andere Prioritäten.“ Zu dieser gehört auch die berufliche Zukunft, wie Gradl ergänzt: „Aufgrund eines sechsmonatigen Praktikums wechsle ich den Wohnort.“
Trotz der Beendigung der Karriere blickt der ehemalige Mannschaftskapitän des FCE positiv auf seine aktive Zeit zurück, auch auf die Zeit beim FC Eintracht Bamberg: „Fußball war bzw. ist meine große Leidenschaft. Ich hatte stets sehr viel Spaß dabei. Wenn ich fit war, habe ich fast immer gespielt. Leider habe ich durch meine Verletzungen auch oft zuschauen müssen. Aber daraus habe ich auch viel mitgenommen. In Bamberg habe ich einiges erlebt, einen Aufstieg, einen Abstieg, da war fast alles dabei. Rückblickend war es eine schöne Zeit! Und die Unterstützung von den Verantwortlichen und vom Team haben mich immer motiviert, nach meinen Verletzungen zurückzukommen. Das war sehr schön in diesem Verein.“
Für den FC Eintracht Bamberg 2010 ist der Abschied von Victor Gradl mit Emotionen verbunden. „Victor hat dem FC Eintracht Bamberg 2010 stets die Treue gehalten, das rechnen wir ihm alle hoch an. Und er hat sich auch in der Jugendarbeit engagiert. Das zeigt, dass er sich voll und ganz mit dem Verein identifiziert. Daher wird Victor, wenn er es möchte, als erster Spieler in der gut fünfjährigen Geschichte des FC Eintracht Bamberg 2010 im Sommer nächsten Jahres ein Abschiedsspiel erhalten,“ kündigt Vorsitzender Mathias Zeck in Dankbarkeit an.
Wie geht es mit Victor Gradl weiter, bleibt er dem runden Leder verbunden? „Momentan habe ich keine Ambitionen, dem Fußball erhalten zu bleiben. Und demnächst habe ich auch keine Zeit dafür. Aber man soll niemals nie sagen,“ so der 25-Jährige mit einem Lachen.
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