Bamberg: Europäischer Gesundheitspreis für das Projekt Migranten für Migranten (MiMi)

Das Projekt „Gesundheit mit Migranten für Migranten in Europa (MiMi)“ des Ethno-Medizinischen Zentrums e. V. wurde beim European Health Forum Gastein (EHFG) mit dem renommierten europäi-schen Gesundheitspreis „European Health Award“ ausgezeichnet. MiMi informiert mit Hilfe von mehr-sprachigen Gesundheitslotsen Migranten über das Gesundheitswesen und fördert gesunde Lebensweisen, Integration und Teilhabe. Angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation ist MiMi´s interkultureller Ansatz von besonderer Bedeutung.

Über diesen Preis darf sich auch die gesamte Region Bamberg freuen. Seit 2012 ist die Stadt Bamberg Standortpartner für MiMi zusammen mit dem Fachbereich Gesundheitswesen am Landratsamt als Kooperationspartner. Bereits über 40 Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund haben sich in zwei Schulungen zum MiMi-Mediator ausbilden lassen. Fortwährend finden Ergänzungsschulungen zu Gesundheitsthemen wie Mundgesundheit oder Diabetes statt. Erst vor wenigen Wochen konnte die Ausbildung zum Dolmetscher in Gesundheitsfragen mit über 25 Teilnehmern in Bamberg abgeschlossen werden. Eine besonders wertvolle Zusatzqualifikation um Sprachbarrieren im medizinischen Versorgungsbereich und in der Prävention abbauen zu können. In Bayern gibt es neben Bamberg nur noch zehn weitere MiMi-Standorte.

Bei der Tagung der Gesundheitsregionen-Plus in der vergangenen Woche im Landratsamt Bamberg betonte die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, die Bedeutung der MiMi-Mediatoren für die Qualität der Prävention in der Gesundheitsregion. Das MiMi-Projekt Bayern wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und den Betriebskrankenkassen in Bayern gefördert.

Die Jury zeigte sich beeindruckt von den bisherigen Initiativen des Projekts: mehr als 90.000 Personen mit Migrationshintergrund wurden bereits in Deutschland und Österreich angesprochen, über 500.000 Gesundheitsbroschüren verbreitet, mehr als 2.000 mehrsprachige Gesundheitslotsen geschult und über 8.000 Gesundheitsveranstaltungen durchgeführt. Damit trägt nach Überzeugung der Jury das Ethno-Medizinische Zentrum aus Hannover mit seinen Partnern an 61 Standorten, grenzüberschreitend zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und des Gesundheitswesens in Europa bei.

Ramazan Salman, der Geschäftsführer des Zentrums: „Die MiMi-Lotsen sind bürgerschaftlich engagierte Migranten, die einen Beitrag zu Integration und Chancengleichheit im Gesundheitswesen leisten. Sie helfen auch dabei, die Herausforderungen der Flüchtlingskrise in Europa zu bewältigen. Sie gehen verstärkt in Flüchtlingsunterkünfte, führen dort Veranstaltungen durch und unterstützen Flüchtlinge mit Rat und Tat sowie durch Übersetzung in der medizinischen Erstversorgung.“