Initialzündung Berufsmesse Handwerk
Sandro Kolb hat die Berufsmesse Handwerk aus zwei Sichtweisen erlebt: 2013 als Schüler, 2015 als Azubi und Berater
„Ich war schon sehr stolz jetzt auf der anderen Seite zu stehen und den Schüler aufzuzeigen, was man im Zimmererhandwerk alles erleben und erreichen kann.“ Sandro Kolb ist Auszubildender bei der Firma Rieß Holzbau in Bayreuth und hat auf der Berufsmesse Handwerk in Bayreuth vom 27. bis 29. Oktober seinen Traumberuf interessierten Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Er stammt aus einer Bayreuther Dachdeckerei, einem Familienbetrieb.
„So eine Vorahnung hatte ich schon, dass ich irgendwas mit Handwerk machen würde, aber eigentlich haben mich die kaufmännischen Berufe mehr interessiert.“ Mit dieser Einstellung kam Sandro im Oktober 2013 als Schüler der Johannes Kepler Realschule auf die Berufsmesse Handwerk ins BTZ Bayreuth. Neben den kaufmännischen Berufen besuchte er auch die Werkstätten „Rund ums Dach“ und landete so schließlich auch beim Obermeister der Zimmererinnung Bayreuth, Thomas Rieß.
„Er hat mich völlig für den Beruf des Zimmerers begeistert“, so der mittlerweile 19-jährige. „Der Werkstoff Holz hat mir gleich verdammt gut gefallen, man arbeitet viel an der frischen Luft, immer im Team und man ist aktiv beim Erhalt historischer Gebäude, bei der Restaurierung, Sanierung und Denkmalpflege beteiligt.“ Gleich nach der Berufsmesse bewarb sich Sandro Kolb bei der Firma Rieß Holzbau für ein Praktikum. Nach mehreren Gesprächen, auch mit Sandros Eltern, wurde man sich schnell einig, dass Sandro die Realschule nach Abschluss der neunten Klasse verlassen würde, um eine Berufsausbildung zum Zimmerer zu beginnen.
„Die Eltern von Sandro sind selbst Handwerker und wissen, dass eine handwerkliche Ausbildung nie verlorene Zeit ist“, so Thomas Rieß. „Ich sag das auch immer den Schülern auf der Berufsmesse. Eine Lehre nimmt euch keiner, im Gegenteil ihr legt damit eine solide Basis für euer künftiges Berufsleben.“
Rieß war von Anfang an mit bei den Berufsmessen dabei. „Es ist wichtig, die Berufsmessen Handwerk zu organisieren, damit wir den Nachwuchs bekommen, den wir brauchen. Wenn man nicht in der Handwerkskammer für das Handwerk wirbt, wo denn dann?“ Der Obermeister der Zimmererinnung Bayreuth betreibt seit 20 Jahren einen Familienbetrieb, bestehend aus zwei Gesellen und zwei Lehrlingen, seine Frau kümmert sich um das Büro. Seit September 2014 gehört Sandro Kolb zu dem Familienunternehmen mit dazu. Bereut hat der junge Mann seine Entscheidung bislang keine Sekunde: „Die Leidenschaft für den Beruf darf nicht an zweiter Stelle stehen, dann sind die Karrierechancen im Handwerk immens. In ein paar Jahren kann ich meinen Meister machen, mein Bruder ist bereits Dachdeckermeister und ich kann mir gut vorstellen, dass wir den elterlichen Dachdeckereibetrieb gemeinsam in eine gute Zukunft führen werden.
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