Sonntagsgedanken: Die Zeit dankbar nützen

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Die Perser erzählen sich folgende Geschichte: Ein Mann ging am Strand spazieren und entdeckte einige bunt glitzernde Steine. Er nahm sie und warf sie zischend über den Meeresspiegel oder jagte mit ihnen die Möwen. Als er nach Hause kam, hatte er nur noch einen. Doch wie groß war sein Schock, als er feststellte, dass es sich um Perlen gehandelt hatte. Sofort eilte er zurück, fand aber keine mehr.

Jeder Tag ist so eine wertvolle Perle, ein persönliches Geschenk Gottes an uns. Manche lassen ja ihr Leben so dahinplätschern, vergeuden ihre Zeit, ihre Gaben. Wenn ich ein Geschenk bekomme, freue ich mich, denn ich verstehe es als Zeichen der Zuneigung. So sollte auch die Grundstimmung unseres Lebens Freude sein. Die abstrakte Größe Zufall, die nebulöse „Mutter Natur“ können mich nicht lieben, ihnen kann ich auch nicht danken. Zuneigung, Freude, Dank entwickeln sich nur in einer persönlichen Beziehung. So ist für uns Christen Gott nicht mit dem Schicksal gleichzusetzen, sondern ich darf ihn meinen mich liebenden „Vater“ nennen. Wie Dankbarkeit ein Leben zufrieden, ja glücklich machen kann, spüre ich in folgender Geschichte:

Der Arzt besuchte seine Patienten im Altenheim. Dort hörte er viel Klage, viel Nörgelei, erlebte viel Bitterkeit und Selbstmitleid der Insassen. Mitten unter den verdrießlichen, griesgrämigen Senioren erblickte er einen Mann, der erstaunlich fröhlich wirkte. Nach dem Grund gefragt, erwiderte der: „Ich nehme jeden Tag zwei Wunderpillen. Dann geht’s mir gut!“ Dem erstaunt blickenden Arzt erklärte er: „Früh nehme ich die Pille Zufriedenheit, abends die Pille Dankbarkeit.“

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind