Fränkische Brände und Geiste prämiert: 39 Gold- und 141 Silbermedaillen vergeben
Seit Jahrzehnten ist für die Fränkischen Brenner die erfolgreiche Teilnahme an den jährlichen Prämierungen das Streben nach höchster Qualität. Das bewiesen auch dieses Jahr wieder 83 Fränkische Brenner, die 318 Brände und Geiste ins Rennen geschickt hatten. Und mit 39 Gold-, 141 Silber- und 103 Bronzemedaillen dafür fürstlich belohnt wurden.
„Die jährliche Prämierung ist für alle Brenner immer ein Höhepunkt im Jahr“, erklärte bei der Begrüßung der Vorsitzende des Fränkischen Klein- und Obstbrennerverbandes Würzburg Alfons Kraft (Karlstadt-Mühlbach) im Spiegelsaal des E.T.A. Hoffmann-Theaters in Bamberg. Auszeichnungen sind wichtig für die Kleinbrenner, die ihren Job fast alle nebenberuflich machen und die Brennrechte oft von ihren Vätern und Großvätern übernommen haben, führte er weiter aus. Eine Flasche Kirsch-, Zwetschgen- oder Mirabellenwasser verkauft sich natürlich viel leichter, wenn mit einer Medaille geworben werden kann. Zusammen mit der Fränkische Apfelkönigin Franziska Endres (Zell am Ebersberg) und der Destillatkönigin Sandra Dohmann (Lampoldshausen) übergab er feierlich die Auszeichnungen an die erfolgreichen Brenner. Die Brenner im Regierungsbezirk Oberfranken konnten sich dabei acht Goldmedaillen, 23 Silbermedaillen und 13 Bronzemedaillen sichern.
Die große Sortenauswahl zeigt die ganze Bandbreite fränkischer Brennkultur, verdeutlichte der Vorsitzende. Neben den Spitzensorten Mirabelle, Zwetsche, Birne und Apfel finden sich Kornbrände, Trauben- und Tresterbrände sowie Exoten wie Mispel-, Wildkirschen- und Topinamburbrand. Auch Fränkischer Whisky aus den Mittelgebirgslagen Rhön, Haßberge und Fränkische Schweiz kommen immer mehr in Mode. Neben der sensorischen Beurteilung durch ein geschultes Prüfungskomitee durchlaufen die Erzeugnisse auf ihrem Weg zur begehrten Medaille auch das Labor der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. Hier werden seit über 50 Jahren die analytischen Untersuchungen der Fränkischen Prämierung durchgeführt.
In Vertretung des Hausherrn brachte der Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Müller die Freude der Stadt Bamberg zum Ausdruck, die Elite fränkischer Destillateure im geschichtsträchtigen Spiegelsaal begrüßen zu können. Wie dieser Saal sind auch Fränkische Destillate ein Teil fränkischer Kultur und aus der fränkischen Gourmetlandschaft nicht mehr wegzudenken ebenso wie Bier aus Bamberg und Wein vom Main.
Die Fränkische Apfelkönigin Franziska Endres unterstrich in ihrem Grußwort ihre enge Verbindung zu den Fränkischen Brennern. Als Repräsentantin für den Obstbau in Franken weiß sie die Arbeit der Brenner zu schätzen. Destillatkönigin Sandra Dohmann wies in ihrem Grußwort auf die Wichtigkeit von Prämierungen hin. Die Brenner zeigen dabei aber auch die Bereitschaft, Erzeugnisse auf höchstem Niveau herstellen zu wollen.
Der Vortrag von Dr. Martin Gessner, Leiter des Labors der LWG in Veitshöchheim und seit vielen Jahren verantwortlich für die analytischen Untersuchungen der Fränkischen Prämierung rundete das Programm ab. Durch die Veranstaltung führte die Geschäftsführerin Andrea Bätz (Volkach). Die musikalischen Umrahmung mit Fränkischer Stubenmusik hatte die Familie Rudolph (Prappach) übernommen.
Der 1914 in Kleinlangheim für den Bereich Unterfranken gegründete Verband, der 1936 aufgelöst wurde und sich nach dem Krieg 1948 wieder neu gründete, schloss sich mit dem Oberfränkischen Brennereiverband zum „Fränkischen Klein- und Obstbrenner-Verband Würzburg e.V.“ zusammen. Heute hat der viertgrößte Verband im Bundesverband der Klein- und Obstbrenner rund 1820 Mitglieder. Das Verbandsgebiet umfasst die Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberfranken und Unterfranken, wobei die meisten Mitglieder aus Unterfranken kommen. Vorsitzender des Verbandes ist seit 2004 Alfons Kraft (Karlstadt-Mühlbach), Vertreter Hubert Fröhlich (Gemünden-Aschenroth). Als Geschäftsführerin erledigt Andrea Bätz (Volkach) seit mehr als 10 Jahren die Verwaltung des Verbandes. Näheres unter www.obstbrenner.de/franken.htm.
Im Regierungsbezirk Oberfranken erhielten folgende Brenner eine Auszeichnung: Herbert Schulz, Großheirath-Neuses a.d. Eichen (Gold für Apfelbrand „Pilot“, Silber für Apfelbrand von der Streuobstwiese, Bronze für Apfelbrand „Topaz“ + Mirabellenbrand), Norbert Winkelmann, Hallerndorf-Schnaid (Gold für Fränkischen Erdbeerbrand + Fränkischen Schlehenbrand, Silber für Fränkischen Bierbrand vom Weizenback, Fränkischen Mirabellenbrand, Tresterbrand aus Traminertrauben, Fränkischer Heidelbeerbrand + Fränkischer Waldhimbeerbrand, Bronze für Fränkischen Himbeerbrand + Fränkischen Williams-Christ-Birnenbrand Premium), Hans Engelhardt, Kunreuth-Weingarts (Gold für Topinamburbrand, Silber für Schlehengeist), Norbert Engelhardt, Kunreuth (Gold für Premium Mirabellenwasser, Silber für Walnussgeist, Bronze für Williams-Christ-Birnenbrand, Premium Zwetschgenwasser + Altes Premium Zwetschgenwasser), Fritz Wohlhöfer, Kunreuth-Ermreus (Gold für Schlehengeist, Silber für Fränkisches Mirabellenwasser), Richard Hack, Pinzberg-Elsenberg (Gold für Himbeergeist + Kirschwasser, Silber für Schlehengeist, im Eichenfass gereiften Apfelbrand + Whisky, Bronze für Zwetschgenbrand), Hermann Schmitt, Pottenstein (2x Silber für Zwetschgenbrand), Alfred Zeiß, Igensdorf (Silber für Fränkischen Himbeergeist, Fränkischen Mirabellenbrand, Fränkischen Williams-Christ-Birnenbrand + Fränkischen Mispelbrand), Erwin Zeiß, Igensdorf (Silber für Mirabellenbrand + im Eichenfass gereiften Zwetschgenbrand, Bronze für Williams-Christ-Birnenbrand), Georg Beutner, Kunreuth-Weingarts (Silber für Kirschbrand + Zwetschgenbrand), Gerald Borisch, Pinzberg-Gosberg (Silber für Fränkischen Zwetschgenbrand), Inge Blank, Ebermannstadt (Bronze für Zwetschgenwasser, Quitten-Spirituose, Williams-Christ-Birnenbrand + Mirabellenwasser).
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