Kunstmuseum Bayreuth: "Gotteslästerung?"
Theologische Gedanken von Dekan Hans Peetz zur Ausstellung „George Grosz. Alltag und Bühne – Berlin 1914 -1931“ am Donnerstag, 24.09.2015 um 20 Uhr im Kunstmuseum. Eintritt frei.
Nach einem vier Jahr dauernden Prozess mit mehreren Revisionen wird der Maler George Grosz endgültig freigesprochen. Zwischendurch war er vom Schöffengericht Berlin-Charlottenburg wegen Gotteslästerung und Angriffs auf eine Einrichtung der christlichen Kirchen verurteilt worden. Auslöser war u.a. die bekannte Zeichnung „Maul halten und weiter dienen“, die Christus am Kreuz mit der Gasmaske zeigt. Schon 1920 war Grosz wegen seiner Mappe „Gott mit uns“ zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Aber besteht die eigentliche Gotteslästerung nicht gerade darin, dieses „Gott mit uns auf die Koppelschlösser von Soldatenuniformen zu schreiben und in seinem Namen Waffen zu segnen? Grosz lästert und polemisiert gegen die Stützen der Gesellschaft, darunter auch Kirchenvertreter. Aber wurde nicht durch deren Verhalten der Name Gottes tatsächlich verlästert?
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