Bayerische Staatsforsten bleiben auf Erfolgskurs

Die Bayerischen Staatsforsten bleiben auch in ihrem fünften Geschäftsjahr auf Erfolgskurs. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen konnte im bayerischen Staatswald überplanmäßig investiert werden: Alleine rund 18 Millionen Euro in Pflanzung und Pflege junger widerstandsfähiger Mischwälder. Der Umbau der instabilen Nadelwälder in gesunde Mischwälder gelingt schneller als die Fachplanungen vorgeben. Mit über neun Millionen gepflanzter Laubbäumchen und der aufkommenden Naturverjüngung konnten zahlreiche Wälder zielgerichtet umgebaut werden.

Dr. Rudolf Freidhager, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten, berichtet, dass die Nutzung auch im Geschäftsjahr 2010 mit rund 4,9 Millionen Kubikmetern Holz weiter unter dem nachhaltigen Zuwachs liegt. Auf Vorschlag des Vorstands hat der Aufsichtsrat der Bayerischen Staatsforsten gestern eine vollständige Ausschüttung des Jahresüberschusses von rund 52 Millionen Euro an den Freistaat Bayern beschlossen.

Auch der Aufsichtsratsvorsitzende, Staatsminister Helmut Brunner, zog eine positive Bilanz des Geschäftsjahrs: Den Bayerischen Staatsforsten sei auch unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft gelungen. „Die beachtlichen Investitionen in die Wälder zeigen erneut, dass naturverträgliche Waldbewirtschaftung und ökonomischer Erfolg miteinander vereinbar sind“, so der Minister. Um dies dauerhaft sicherzustellen, hatte der Aufsichtsrat im Juni Korrekturen an der strategischen Ausrichtung des Unternehmens beschlossen. So wird etwa künftig wegen der volatilen Märkte auf die Vorgabe einer Umsatzrendite verzichtet. Die Zahl der Forstreviere und Forstbetriebe bleibt bis auf Weiteres unverändert und in den verschiedenen Geschäftsfeldern des Unternehmens sollen laut Brunner verstärkt Belange des Gemeinwohls berücksichtigt werden.

Mit 300,8 Millionen Euro (Vorjahr: 272,5 Millionen Euro) entfielen rund 91 Prozent der Umsatzerlöse auf das Hauptgeschäftsfeld Holz. Der Beginn des Wirtschaftsjahres stand voll unter dem Zeichen der Auftragsrückgänge der Holzindustrie vor dem Hintergrund des weltweiten Konjunktureinbruchs. Zahlreiche heimische Säger drosselten ihre Produktion oder meldeten Kurzarbeit an. Der Holzmarkt belebte sich erst wieder ab Herbst 2009.

In Folge stieg der Rohholzpreis bis Geschäftsjahresende kontinuierlich. Die Bayerischen Staatsforsten haben sich in diesem Marktumfeld mit ihrer Verkaufsstrategie erneut gut behauptet, so Dr. Freidhager. Mittel- und langfristige Lieferverträge (ein- bis dreijährig) mit Abnahmeverpflichtungen im Kalamitätsfall und ein ausgewogener Kundenmix aus Groß- und Kleinkunden haben sich erneut bewährt und im Geschäftsjahr 2010, das von einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld geprägt war, ganz besonders zur Stabilisierung und Verbesserung des erreichten Preisniveaus beigetragen.

Die Strategie zur Eindämmerung der Borkenkäfer durch eine konsequente Kontrolle der stehenden und einer raschen Aufarbeitung befallener Bäume sowie eines vermehrten Hackens von Brutmaterial zeigte Wirkung, so Vorstand Reinhardt Neft. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Käferholzanfall im Staatswald um rund 40 Prozent reduziert.

Mit der Einstellung von 34 forstlichen Nachwuchskräften und neun ausgebildeten Forstwirten setzen die Bayerischen Staatsforsten auf eine nachhaltige Personalpolitik. Dadurch werden mittelfristig sichere Arbeitsplätze gerade im ländlichen Raum erhalten. Im Geschäftsjahr 2010 bildeten die Bayerischen Staatsforsten 81 junge Leute in unterschiedlichen Lehrberufen aus.

Mit 51.628 Stück Schalenwild wurden rund 5.000 Stück Schalenwild weniger als im Vergleich zum Vorjahr erlegt. Insgesamt liegt der Abschuss auf einem anhaltend hohen Niveau. Gerade das neu eingeführte interne Verbissmonitoring lässt eine örtlich angepasste Aussteuerung zu. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wies das Geschäftsfeld Jagd und Fischerei wie im Vorjahr einen Umsatz von 7,1 Mio. Euro auf.

Für die Instandhaltung des bestehenden Forstwegenetzes wurden einschließlich Verkehrssicherung und Winterdienst 15,4 Millionen Euro (Vorjahr: 17,6 Millionen Euro) aufgewendet. Zusätzlich sind annähernd 790 Brückenbauwerke instand zu halten, deren Sanierung einen Aufwand von rund 1,2 Millionen Euro verursachte. Die Bayerischen Staatsforsten unterhalten zur Bewirtschaftung der Wälder ein Forststraßennetz mit einer Gesamtlänge von rund 25.000 Kilometern.

Die Bayerischen Staatsforsten verankerten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 das Arbeitssicherheitsmanagement OHRIS im Betriebsgeschehen. Das interne Audit regelt die Standards beispielsweise bei gefahrengeneigten Tätigkeiten wie der Holzernte, aber auch beim Umgang mit gesundheitsgefährdenden Stoffen.