Sonntagsgedanken: Zwei Geschichten vom Beten

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

1. In der Nähe von Leutershausen erzählt man sich folgende Geschichte: Ein Landwirt kehrte abends heim von seiner Arbeit auf dem Feld. Da er nicht auf die Zeit geachtet hatte, überfiel ihn die Dunkelheit. Plötzlich sprang ein großer schwarzer Hund zähnefletschend auf ihn zu. Der Landwirt versuchte, das Scheusal mit seinem Wanderstab zu vertreiben, vergeblich! Schließlich kniete er in Todesangst nieder und bat Gott um Beistand. Als er die Augen aufhob, war der Hund verschwunden.

2. In der Nähe von Oberdachstätten befindet sich der sogenannte Teufelsgraben. Dort soll es spuken. Eines Nachts musste ein Mann durch den Graben gehen. Ihm schlotterten tüchtig die Knie, aber er hatte keine Wahl. Da trat ihm eine unheimliche Gestalt entgegen. Der Reisende nahm seinen Mut zusammen und setzte seinen Weg fort. „Warum wandelst Du in der Finsternis?“ fuhr ihn der Unbekannte an. Er aber antwortete: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürcht ich kein Unglück, denn der HERR ist bei mir. Sein Stecken und Stab trösten mich!“ Dieser Vers aus dem 23. Psalm schlug den Unbekannten aus dem Feld und der Mann konnte weiter.

Auch wir müssen manchmal durch die Finsternis gehen. Da trifft uns ein Schicksalsschlag. Natürlich versuchen wir uns nach Kräften zu wehren, aber was können wir gegen eine Krankheit tun, gegen die Gemeinheit unserer Mitmenschen? In dieser Situation dürfen wir uns betend geborgen fühlen in Gottes Hand. Wenn wir beten, dürfen wir mit Gott reden, dürfen ihm alles vorlegen, was uns quält. Wir dürfen gewiss sein, dass er uns hört, uns versteht, uns auch in der Dunkelheit begleitet. Vielleicht erfahren wir Gottes Nähe, seine Hilfe nicht so spontan wie diese beiden, dann aber dürfen wir auf Christus schauen. Er durchlitt die Katastrophe des Karfreitags und Gott hat ihn doch auferweckt zum „ewigen Leben“. Das wird er auch mit uns tun, wenn wir auf Christus vertrauen.

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind