Verleihung des 8. C.C.Buchner-Preises in Bamberg
Vier kulturpädagogische Kooperationsprojekte ausgezeichnet
„Ein multikulturelles Kochbuch für Bamberg“, „Das Karussell: Romeo likes Julia – Eine digitalisierte Liebesgeschichte frei nach William Shakespeare“, „1914 – Es kriegt so schön? – Der Erste Weltkrieg im Abriss“ und „Kindern eine Bühne geben – 20 Jahre Schulspieltag für Grund-, Mittel- und Förderschulen“ – das sind die Gewinnerprojekte des diesjährigen C.C.Buchner-Preises. Zum achten Mal suchte der in Bamberg ansässige Schulbuchverlag C.C.Buchner zusammen mit dem Kultur- und Schulservice Bamberg die besten Kooperationsprojekte aus Kultur und Schule. Die Preisverleihung fand am Donnerstag, 12. März um 18.00 Uhr im Spiegelsaal der Harmonie statt und wurde vom P-Seminar „Vorhang auf!“ des E.T.A. Hoffmann-Gymnasiums im Stil der 1920er-Jahre moderiert und musikalisch begleitet.
Bereits vor der offiziellen Bekanntgabe erhielten die Besucher die Gelegenheit, im Rahmen einer kleinen Ausstellung im Grünen Saal der Harmonie mit Schülern, Lehrkräften und Kulturschaffenden ins Gespräch zu kommen und sich über die einzelnen Projekte zu informieren.
Zehn Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen wurden in diesem Jahr beim Kultur- und Schulservice Bamberg eingereicht und in einer mehrstündigen Sitzung von den vier unabhängigen Juroren Carolin Kinnebrock (Martin-Wiesend-Schule), Wolfgang Burger (Martin-Wiesend-Schule), Thomas Klischke (Autor und Regisseur) und Patricia Alberth (Zentrum Welterbe) unter die Lupe genommen. Beeindruckt von der Vielfalt der Projekte, war es für sie keine leichte Entscheidung, die drei Siegerplätze und den Sonderpreis für langjähriges Engagement zu vergeben.
Doch nicht nur die Gewinner standen bei der Preisverleihung im Mittelpunkt. Auch die übrigen sechs Bewerber wurden auf die Bühne gebeten und erhielten als kleine Anerkennung jeweils eine gefüllte „Kultur.Kasse“.
Der Zweite Bürgermeister Dr. Christian Lange betonte in seiner Rede die modellhafte Entwicklung des Kultur- und Schulservice Bamberg mit seiner Projektförderung, den Kultur.Klassen und der Heidelsteigschule als Pilotschule Kultur der Stadt Bamberg. Der stellvertretende Landrat Johann Pfister wies auf die bedeutende Stellung Kultureller Bildung hin, denn Kultur heißt, dass Menschen etwas selbst in die Hand nehmen, etwas selbst gestalten, und dass es ein wichtiger Faktor für Freude und Lebensglück ist, sich kreativ ausleben zu können. Gunnar Grünke vom C.C. Buchner Verlag schloss nicht aus, den Preis auch in den nächsten Jahren auszuloben und freute sich über die Entwicklungen des neuen Magellan Verlags, der Schwesterfirma des C.C.Buchner Verlags für Kinder- und Jugendbücher.
So unterschiedlich die diesjährigen Projekte auch waren, sie haben eins gemeinsam: Alle zeigen uns die vielfältigen Möglichkeiten von Kooperationen zwischen Kultur und Schule und machen deutlich, welch positive Wirkung Kulturelle Bildung haben kann. Denn Ziel des C.C.Buchner-Preises ist es, Kinder und Jugendliche für die Vielfalt der Kultur zu begeistern, das Bewusstsein für die Bedeutung Kultureller Bildung zu stärken und all diejenigen zu würdigen, die sich in diesem Bereich in besonderem Maße engagieren.
Weitere Informationen finden Sie auf www.ks-bam.de unter „Buchner-Preis“.
1. Preis (1000 Euro)
Ein multikulturelles Kochbuch für Bamberg
Maria-Ward-Gymnasium Bamberg in Kooperation mit Migranten- und Integrationsbeirat der Stadt Bamberg
Der Reiz, „die ganze Welt auf Bambergs Tellern“ zu präsentieren, lag darin, verschiedene Menschen, die in Bamberg leben und aus uns fremden Ländern stammen, in einem Buch vorzustellen und damit einen Beitrag für ein besseres Zusammenleben zu leisten. Die Schülerinnen des P-Seminars „Das multikulturelle Kochbuch“ (2013/15) arbeiteten in verschiedenen Gruppen und mit Menschen unterschiedlicher Nationalitäten zusammen. Sie sammelten Rezepte und bereiteten Speisen zu, erstellen Portraits, entwarfen das Layout des Buches und kümmerten sich um Finanzierung, Marketing und Verkauf, wodurch zahlreiche Kompetenzen erworben wurden. Der hohe Arbeitsaufwand wurde durch die Fertigstellung eines 140-seitigen Buches belohnt.
2. Preis (500 Euro)
Das Karussell: Romeo likes Julia
Sonderpädagogisches Förderzentrum Giechburgschule Scheßlitz
in Kooperation mit Das Karussell, Sebastian Magnus, Stefanie Schreiber, Christoph Klug, Clavius-Gymnasium Bamberg
Ein ganzes Schuljahr drehte sich alles um Kreativität, künstlerischen Ausdruck und Theater. Die Klassen 6 und 6/7 ließen aus einem „leeren Raum“ (dem „Karussell“, das sich um sie dreht) nach und nach eine digitalisierte Liebesgeschichte frei nach William Shakespeare entstehen. Sie brachten eigene Ideen ein und entwickelten durch die Beschäftigung mit Sprache, Emotion und Körperausdruck ein Theaterstück mit Gesangs- und Tanzeinlagen, das im Juni 2014 in der VHS im Alten E-Werk aufgeführt wurde. Das Bühnenbild wurde durch die Zusammenarbeit mit drei freischaffenden Künstlern aus den Bereichen Graffiti, Weidenflechten und Steinbildhauern selbst gestaltet.
3. Preis (250 Euro)
1914 – Es kriegt so schön? – Der Erste Weltkrieg im Abriss
Eichendorff-Gymnasium Bamberg in Kooperation mit E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg
Am Anfang stand das Vorhaben der Theater-AG (Unter-/Mittel-/Oberstufe), an den Schultheatertagen 2014 teilzunehmen, vorgegebenes Thema: der Erste Weltkrieg. Nach der Auseinandersetzung mit dem Thema wurden zahlreiche Ideen für einzelne Szenen gefunden und konkretisiert, die Dramaturgie und das Gesamtkonzept entwickelt. Den roten Faden bildete die Chronologie der Ereignisse. Die Eigenproduktion stellt den Verlauf des Ersten Weltkriegs in 17 Szenen, ausgehend vom Attentat auf das österreichische Thronfolgerpaar, dar und liefert den Zuschauer verschiedenen Situationen innerhalb der Familie, der Schule, in den Rüstungsbetrieben, im Schützengraben, an der Front und im Lazarett aus.
Sonderpreis für langjähriges Engagement (750 Euro)
Kindern eine Bühne geben – 20 Jahre Schulspieltag der Grund-, Mittel- und Förderschulen
Benno Hock, Erlöserschule Bamberg & Eric Schnee, Heidelsteigschule Bamberg
1995 schlossen sich einige theaterbegeisterte Lehrkräfte zur AG Schultheater unter der Leitung von Benno Hock und Eric Schnee zusammen und organisierten mit einfachsten Mitteln den ersten Schulspieltag der Grund-, Mittel- und Förderschulen aus Stadt und Landkreis Bamberg. Was auf der Bühne der Hugo-von-Trimberg-Schule begann, findet seit 2006 im E.T.A.-Hoffmann-Theater unter professionellen Bedingungen und vor großem Publikum statt. Kostüme und Bühnenbilder gestalten, die Bühne kennenlernen, Theaterluft schnuppern – egal, ob Sketch, Komödie, Tragödie, Drama, Musiktheater, Tanztheater oder Schattenspiel – der Beifall ist der Lohn für die Leistungen der Spieler/-innen, für die der Schulspieltag ein Highlight im Schuljahr darstellt.
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