Ein bemerkenswertes Ergebnis im Demenzzentrum Lindenhof

Reduzierung des Einsatzes von Medikamenten bei Demenz

Demenzzentrum Lindenhof

Demenzzentrum Lindenhof

Eine durch das Institut für Pflegeforschung, Gerontologie und Ethik der Evangelischen Hochschule Nürnberg durchgeführte Studie zur Versorgung mit Medikamenten der Bewohner im Demenzzentrum Lindenhof inn Unterleinleiter hat ein bemerkenswertes Ergebnis hervorgebracht.

In der Pflegeoase im Demenzzentrum in Unterleinleiter leben 9 schwerstpflegebedürftige Bewohner in einer Kleingruppe zusammen und werden permanent von besonders qualifiziertem Personal betreut. Im Wohnbereich leben 31 Menschen im mittleren Stadium der Demenz mit starkem Bewegungsdrang und Verhaltensauffälligkeiten. In der durchgeführten Studie wurde der ärztlich verordnete therapeutische Einsatz von Psychopharmaka, Beruhigungsmitteln und Schmerzmedikamenten untersucht.

Das Ergebnis zeigt ein eindeutiges Bild. Bei 86% der Bewohner in der Einrichtung des Diakonischen Werkes Bamberg-Forchheim konnte im Zeitraum 2012-2014 eine deutliche Reduzierung der medikamentösen Therapie durch die Ärzte nach vorangegangenem Informationsaustausch mit dem Pflegepersonal erfolgen.

Kathrin Holthoff, beim Institut verantwortlich für die Durchführung der wissenschaftlichen Begleitung überrascht das Ergebnis kaum: „In unseren Untersuchungen, die wir seit 2012 in der Einrichtung durchführen, haben sich viele Hinweise darauf ergeben, dass die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen mit Demenz mit der durch die Einrichtung vorgenommenen Umfeldgestaltung optimal gewährleistet werden kann.“

Pflegedienstleiter Matthias Bretfeld freut sich über die Erkenntnisse: „Medikamente gehören zur Behandlung der Demenz dazu. Unser Ansinnen ist es aber, in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzten die Gabe so anzupassen, das es nicht zu viel und nicht zu wenig ist. Die Untersuchung bekräftigt uns darin, durch ein geeignetes Umfeld und eine besondere Betreuung positiv auf das Wohlbefinden der Bewohner einzuwirken.“

Die wissenschaftliche Begleitung wird bis September 2016 abgeschlossen sein, danach ist die Veröffentlichung der Studienergebnisse vorgesehen.