Tribut an Henri Marteau – Violinkonzert in Lichtenberg

Symbolbild Bildung
Haus Marteau in Lichtenberg

Haus Marteau in Lichtenberg

In Gedenken an den ehemaligen Hausherrn spielt der Meisterkurs für Violine, unter Anleitung von Prof. Ulf Klausenitzer, am Donnerstag, 19. Februar 2015, in Haus Marteau in Lichtenberg das komplette Violinkonzert A-Dur op. 101, welches Max Reger 1907 für Henri Marteau komponierte.

Vom 16. bis 20. Februar arbeiten im Meisterkurs für Violine hochbegabte Violinisten und Violinistinnen aus Deutschland und Korea zusammen mit Ulf Klausenitzer, Professor für Violine und Kammermusik an der Musikhochschule Nürnberg, intensiv an ihren Spieltechniken. All dies findet unter dem Dach von Haus Marteau, der Internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken, statt. Um dessen Namensgeber Henri Marteau in Ehren zu halten, präsentiert Klausenitzers Kurs am Donnerstag das monumentale Violinkonzert op. 101 des Komponisten Max Regers.

Da es nicht zu den Repertoirestücken Regers gehört, ist das Werk hauptsächlich in Insiderkreisen bekannt. Komponiert Anfang des 20. Jahrhunderts, widmete es Reger seinem Freund und großen Geigenvirtuosen Henri Marteau, der das Werk 1908 in Leipzig uraufgeführt hat. Marteau war der erste Interpret von Weltrang, der sich unermüdlich für das Schaffen des jungen Max Reger aus der Oberpfalz einsetzte. Seit 1904 waren die Künstler befreundet und musizierten gemeinsam in mehr als 50 Konzerten europaweit. Wenige Jahre später kam es jedoch zum Zerwürfnis, bei dem das besagte Violinkonzert eine ausschlaggebende Rolle spielte. Nachdem Regers Ehefrau den weißrussischen Violinisten Alexander Schmuller für seine Darbietung des Werkes besonders lobte, interpretierte Frau Marteau die Aussage so, dass die Regers meinten, Schmuller sei besser als ihr Ehemann Henri Marteau. Letzterer glaubte ihr und zeigte sich zutiefst empört über die Auffassung seines Weggefährten. Einen genaueren Einblick in ihre Freundschaft und dessen abruptes Ende liefert der Briefwechsel der beiden Musiker und Komponisten. Pünktlich zum Reger-Jahr 2016, welches seinen 100. Todestag markiert, soll die Korrespondenz veröffentlicht werden, mit dessen Editierung Günther Weiß, der verstorbene Gründungsvater von Haus Marteau, und Bezirksheimatpfleger Prof. Günter Dippold vor rund zehn Jahren begonnen haben.

Das Violinkonzert op. 101 stieß in der Vergangenheit auf gespaltene Reaktionen. Von manchen wegen seiner „Überladenheit“ und „Überlänge“ heftig kritisiert, ist es für Befürworter wie Marteau schlichtweg „kolossal“ und „von höchster Bedeutung“. Bei der Darbietung des Meisterkurs‘ für Violine können sich die Konzert-Besucher ihre eigene Meinung bilden. Eintrittskarten können an der Abendkasse zum Preis von 5,- Euro erworben werden.

Am darauffolgenden Tag, 20. Februar 2015, findet zusätzlich ein Konzert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Haus Marteau auf Reisen“ im Rathaus in Neustadt bei Coburg statt. Beginn ist um 19.00 Uhr. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf beim Bürgerservice der Stadtverwaltung in Neustadt bei Coburg (Telefon 09568 810) zum Preis von 10,- Euro (ermäßigt 5,- Euro). An der Abendkasse kostet der Eintritt 12,- Euro.

Weitere Informationen: www.haus-marteau.de und info@haus-marteau.de.

Konzert des Meisterkurses für Violine mit Prof. Ulf Klausenitzer und seinen Meisterschülern

  • Donnerstag 19.02.2015, 19 Uhr,
  • Haus Marteau, Lobensteiner Straße 4 in 95192 Lichtenberg
  • Eintritt: 5,- Euro