DiözesanRat der Katholiken im Erzbistum Bamberg kritisiert Äußerungen von Thomas de Maizière

Affront gegenüber Flüchtlingen und Asylsuchenden und engagierten Menschen in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen

Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Bamberg verwahrt sich nachdrücklich gegen den Vergleich von Kirchenasyl mit der Scharia durch den Innenminister der Bundesrepublik Deutschland, Thomas de Maizière.

Es geht beim Kirchenasyl nicht um ein anderes Rechtssystem auf deutschem Boden, sondern um unsere christliche Verantwortung bei der Wahrnehmung offensichtlicher Defizite des Dublin-Vertrags. So können Flüchtlinge abgeschoben werden, deren Identität ungeklärt ist. Man weiß aber, dass Christen z. B. in Syrien aus genau diesem Grund die Pässe abgenommen werden, um ihre Flucht zu behindern.

Es geht also um Menschen, die in Nigeria, in Afghanistan, in Syrien und im Irak von Extremisten verfolgt werden und deshalb geflohen sind.
Es geht auch nicht um Hunderte von Fällen, sondern lediglich um etwa 200 Fälle von Kirchenasyl.

Bei wohl einigen Zehntausend katholischen, evangelischen und freikirchlichen Gemeinden in Deutschland ist dies ein verschwindend geringer Prozentsatz. Jede Gemeinde, die Kirchenasyl anbietet, weiß um die hohe Verantwortung und um die Last, die sie sich aufbürdet.

Der Innenminister lenkt von der Verantwortung der Politiker ab, auf europäischer Ebene für ein menschenwürdiges Asylverfahren zu sorgen, das den Bedürfnissen der Zeit angepasst ist und das auf die veränderte Situation in einigen Ländern der Erde, verursacht durch Gruppen wie Boko Haram, IS und die Taliban, reagiert.

Für den Vorstand:
Dr. Günter Heß
Astrid Schubert
Oskar Klinga