Kunstmuseum Bayreuth: Kunstwerk des Monats Februar

Max Beckmann (1884 – 1950), Vor dem Maskenball, 1923, Kaltnadelradierung auf Velin

Vor dem Maskenball

Vor dem Maskenball. Das Bild ist im Eingangsbereich des Museums zu sehen.

Unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg widmet sich Max Beckmann vor allem der Graphik. Rund 180 Blätter entstehen zwischen 1918 und 1924. Die Anzahl der Gemälde aus dieser Zeit ist hingegen überschaubar. Das Motiv „Vor dem Maskenball“ hat Beckmann sowohl als Gemälde als auch als Radierung ausgeführt. Das 1922 entstandene Ölbild befindet sich in der Pinakothek der Moderne in München. Beckmann portraitiert sich mit Maske vor den Augen in der Mitte seines engsten Familienkreises mit Frau Minna, Sohn Peter, Schwager und Schwägerin und der Schwiegermutter.

Die Allegorie der Fastnachtgesellschaft findet sich in mehreren Kompositionen dieser Zeit. Das „Familienbild“ von 1920 thematisiert mit dem fast identischen Personal ein ähnliches Motiv. Auch das Gemälde „Fastnacht“ ist 1920 entstanden. Die Radierung entspricht einer vereinfachenden Kopie der Münchner Vorlage. Der Künstler hat die Zeichnung mit der Nadel auf die Druckplatte übertragen. Der Druck erscheint als spiegelbildliche Umkehrung des Originals.

Über 100 Blätter zählt der Bestand an Radierungen von Max Beckmann. Sie sind Teil der Dr. Helmut und Constanze Meyer Kunststiftung im Kunstmuseum Bayreuth. Helmut Meyer war mit dem abgebildeten Sohn Peter Beckmann befreundet. Von ihm ließ er sich bei den Ankäufen beraten. Diese Freundschaft erklärt die hohe Geltung, die den Graphiken Beckmanns in der Sammlung Meyer beigemessen wurde.