Oberfranken: 80 Cent mehr für die rund 1.330 Gebäudereiniger gefordert

Kein „Turbo-Putzen“: IG BAU will Leistungsdruck reduzieren

Saugen, fegen, wischen: Die rund 1.330 Gebäudereinigerinnen und Fensterputzer im Raum Oberfranken sollen mehr verdienen. Das fordert die IG BAU Oberfranken. Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft will ein „sauberes Lohn-Plus“ von 6,4 Prozent durchsetzen – für die Innenreinigung sogar 80 Cent mehr pro Stunde. Damit würde der Tarif-Mindestlohn der Branche auf einen Stundenlohn von 10,35 Euro steigen. Mit dieser Forderung will die IG BAU in die bevorstehende Tarifrunde gehen. Davon würden neben den rund 720 regulär beschäftigten Gebäudereinigern auch rund 610 Mini-Jobber, die in der Gebäudereinigung im Raum Oberfranken arbeiten, profitieren.

„Der Lohn würde für das Reinigen von Büros und Schulen genauso gelten wie für das Saubermachen in Fabrikgebäuden“, sagt Gerald Nicklas. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Oberfranken will darüber hinaus „vernünftige Spielregeln gegen den enorm wachsenden Leistungsdruck“ in der Gebäudereinigung. „Im Moment beherrscht ein Prinzip die Branche: Immer mehr Fläche putzen – ohne mehr Zeit, ohne mehr Geld. Das ist ‚Turbo-Putzen‘ pur“, so Nicklas. Reinigungskräfte würden häufig Überstunden zum Null-Tarif leisten, um die ihnen zugeteilten Büroräume, Klassenzimmer oder Altenheime überhaupt zu schaffen. Lohnerhöhungen seien so „durch umsonst geleistete Mehrarbeit verpufft“. Damit müsse jetzt Schluss sein. Die IG BAU will den Leistungsdruck am Tariftisch regeln.