Neues Projekt zum Erhalt der Kopfeichen am Hetzleser Berg

Landrat Glauber, Bürgermeister Schmidtlein (Hetzles), Bürgermeister Dr. Ulm (Kunreuth), Bürgermeister Schmidt (Effeltrich), E. Fießer (BN), Vorsitzender LPV C. Schwarzmann, Frau Hoffmann und Herr Schlapp (Bayerischer Naturschutzfonds), MdL Nöth, stellv. Bgm Mehl (Neunkirchen), H. Greif (BBV); im Hintergrund eine mächtige Kopfeiche.

Landrat Glauber, Bürgermeister Schmidtlein (Hetzles), Bürgermeister Dr. Ulm (Kunreuth), Bürgermeister Schmidt (Effeltrich), E. Fießer (BN), Vorsitzender LPV C. Schwarzmann, Frau Hoffmann und Herr Schlapp (Bayerischer Naturschutzfonds), MdL Nöth, stellv. Bgm Mehl (Neunkirchen), H. Greif (BBV); im Hintergrund eine mächtige Kopfeiche.

Der Bayerische Naturschutzfonds fördert mit 270.000 Euro ein neues Naturschutzprojekt zum Erhalt der Kulturlandschaft am Hetzleser Berg

Kopfweiden sind vielen Menschen ein Begriff. Dass es aber auch Kopfeichen gibt, wissen nur wenige. In ganz Bayern ist diese alte Nutzungsform ausgesprochen selten. Rund um den Hetzleser Berg im Landkreis Forchheim gibt es noch fast 1000 dieser mächtigen Bäume.

Die Eichenrinde der Äste, die früher regelmäßig am „Rumpf“ zurückgeschnitten wurden, diente der Ledergerbung, das Holz als Brennstoff. Durch den Rückschnitt entstand die typische Kopfform. Nach dem Krieg wurde diese Nutzung nach und nach aufgegeben, da chemische Gerbstoffe die Eichenrinde ersetzten.

Die zum Teil Jahrhunderte alten Bäume weisen hohe Totholzanteile, Faulstellen und Höhlen auf, die für viele Insekten, aber auch höhlenbrütende Vogelarten und Fledermäuse Lebensraum bieten. Im morschen Holz leben zum Beispiel viele seltene Käfer, darunter EU-weit gefährdete Arten wie der Eremit oder der Hirschkäfer.

Eines der Ziele des Naturschutzprojektes, das vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert wird, ist deshalb der Erhalt der Kopfeichen als Zeugen einer alten Nutzungsform sowie als wichtiger Lebensraum für holzbewohnende Käfer und Vögel.

Da die Austriebe im Lauf der Zeit immer schwerer werden, drohen die Bäume auseinander zu brechen. Ein turnusmäßiger Rückschnitt ist deshalb wichtig. Der Landschaftspflegeverband will die Eigentümer der Bäume bei diesen Pflegemaßnahmen, die natürlich freiwillig sind, unterstützen.

Das Projekt dient aber auch dem Erhalt der großartigen Kulturlandschaft am Westrand des Hetzles mit ihren Bächen, Streuobstwiesen und Hecken. Für die Einheimischen soll so ein Teil ihrer Heimat bewahrt werden, für die Bewohner der nahen Großstädte soll die überaus reichstrukturierte Landschaft der Erholung dienen.

Bei der Festveranstaltung in Hetzles zum offiziellen Start des Projektes überreichte Ministerialrat Georg Schlapp, Vorstand des Bayerischen Naturschutzfonds, den Förderbescheid. Insgesamt sind für die nächsten 5 Jahre fast 270.000 Euro Fördermittel bewilligt.

„Das ist gut investiertes Geld“, so Schlapp. „Es bringt Zinsen in Form von Artenvielfalt und Heimat gebender Landschaft“.

Die Gemeinden Effeltrich, Hetzles, Kunreuth und Neunkirchen a. Br. haben dem Projekt zugestimmt und beteiligen sich mit ca. 5% an den Kosten, die restlichen 10% trägt der Landschaftspflegeverband Forchheim.

1. Vorsitzender Claus Schwarzmann und Landrat Reinhardt Glauber freuen sich auf das Kopfeichenprojekt, dass Mensch und Natur am Hetzles unterstützen soll.

„Die Pflege der Kulturlandschaft ist uns ein großes Anliegen“, so Franz Schmidtlein, 1. Bürgermeister von Hetzles, der für die beteiligten Gemeinden sprach.

Claus Schwarzmann erläuterte anschließend die geplanten Maßnahmen im Projekt und stellte Leonhard Anwander und Andreas Niedling vor, die gemeinsam für das Projektmanagement verantwortlich sind.