Heimatbericht: IHK sieht Oberfranken auf gutem Weg

Noch lange nicht am Ziel

Zufrieden hat die IHK für Oberfranken Bayreuth auf den ersten Heimatbericht reagiert, den Staatsminister Dr. Markus Söder heute vorgelegt hat. „Besonders die Feststellung, der ländliche Raum sei attraktiv, ist aus oberfränkischer Sicht erfreulich, wenn auch offensichtlich“, so Heribert Trunk, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth. „Schön, dass diese Tatsache durch den ersten Heimatbericht bestätigt wurde.“ Dennoch sei dies kein Grund zum Ausruhen. „Es gibt noch viele Hürden zu meistern. Hierfür müssen jetzt konkrete Maßnahmen entwickelt und auch umgesetzt werden“, so Trunk.

Dass der ländliche Raum eine positive Entwicklung verzeichnet, zeigen die aktuellen Eckdaten zum Bruttoinlandsprodukt, den Beschäftigten und den Arbeitslosenzahlen, die sich seit 2006 günstiger als im Verdichtungsraum entwickelt haben.

Aus Sicht der Wirtschaft war der Bayerischen Staatsregierung mit der Nordbayer n-Initiative im vergangenen Jahr ein großer Wurf gelungen, um dem verfassungsr echtlichen Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse näherzukommen. „Das Förderprogramm ist auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zugeschnitten und setzt am richtigen Hebel an“, so Trunk. Die stärkere Vernetzung der Wissenscha ftslandschaft mit der regionalen Wirtschaft sowie die Förderung des Breitbanda usbaus sind aus Sicht der IHK für Oberfranken Bayreuth zukunftsweisende Projekte, mit denen der oberfränkische Wirtschaftsstandort nachhaltig gestärkt werden kann. Auch die Gewinnung und Sicherung qualifizierter Fachkräfte habe oberste Priorität. „Innovation, Demografie, Energie – das sind die Zukunftsthemen Oberfrankens“, so Trunk.

Aus Sicht der IHK dürfe die Nordbayern-Initiative jedoch nicht als eine Finanzspritze für benachteiligte Gebiete missverstanden werden. „Es geht nicht darum, den ländlichen Raum aufzupäppeln, sondern auch darum, die Ballungszentren zu entlasten“, so Trunk, der dabei auf die Wettbewerbsfähigkei t Oberfrankens verweist. „Oberfranken ist keine Krisenregion. Der Wirtschaftsr aum Oberfranken ist solide aufgestellt, Beschäftigtenzahlen und Arbeitslosenqu oten belegen die wirtschaftliche Stärke der Region“, so Trunk. Die Ballungszen tren hingegen seien überhitzt, leiden unter hohen Immobilien- und Lebenshaltun gskosten sowie einem drohenden Verkehrsinfarkt. „Wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird, droht dem Großraum München der völlige Kollaps“, warnt Trunk. „Wenn die Staatsregierung in Erfüllung des Verfassungsauftrags Nordbayern stärkt, schafft sie zugleich eine beherrschbare Zukunft für die Münchner Ballungsregion“, so der IHK-Präsident.

Trotz dieser großen Herausforderung gibt sich der IHK-Präsident in Bezug auf die Umsetzung zuversichtlich. „Bis zu einer vollständigen Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Bayern ist es zwar noch ein weiter Weg“, so Trunk. „Ich bin aber überzeugt, dass die Staatsregierung die richtigen Weichen gestellt und das Ziel vor Augen hat“, so Trunk. „Entscheidend ist, dass wir alle gemeinsam in eine Richtung gehen.“