Bamberger Erzbischof ruft bei Einkleidung von zwei Auerbacher Schulschwestern zu größerer Wertschätzung für die Orden auf

Symbolbild Religion

„Ordenschristen gehören zur Kirche wie das Amen und noch mehr”

(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick fordert eine größere Wertschätzung für die Ordenschristen und will künftig stärker für die Orden werben. Er kündigte bei der Einkleidung von zwei jungen Frauen in den Orden der Auerbacher Schulschwestern an, das für 2015 von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Orden im Erzbistum Bamberg zu begehen und die Orden stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stellen.

Ordensmänner oder Ordensfrauen seien kein „Auslaufmodell“, predigte der Bamberger Oberhirte am Donnerstag in Auerbach. „Wenn wir heute immer weniger Ordenschristen haben, dann kann uns das nicht kalt lassen in der Kirche, sondern muss uns beunruhigen. Ordenschristen und Ordensinstitute seien nicht verzichtbar. „Deshalb sind wir heute dankbar für Sie beide“, sagte der Bamberger Erzbischof zu den Novizinnen.

Das Zweite Vatikanische Konzil würdigt den Auftrag der Ordenschristen, Christus sichtbar zu machen, predigte der Bamberger Oberhirte. Wörtlich heißt es im Dokument Lumen Gentium: ‚Sie sollen sorgfältig darauf achten, dass durch sie die Kirche wirklich von Tag zu Tag den Gläubigen wie den Ungläubigen Christus mehr sichtbar macht als den Betenden auf dem Berg, als den Heiland und Arzt, den Lehrer und den Tröster der Menschen‘ (vgl. LG 46).

Ordenschristen seien daher den Menschen nicht fremd oder nutzlos für die irdische Gesellschaft. „Sie sind berufen und leben die Evangelischen Räte, um ihren Mitmenschen nahe zu sein (…), aber auch damit diese den Auftrag und die Verpflichtung ihres Christseins erkennen und entsprechend leben“. Der Verzicht auf hochzuschätzende Werte wie Ehe und Familie steht „der wahren Entfaltung der menschlichen Person nicht entgegen, sondern fördert sie auf das höchste“ (vgl. LG 46).

Die beiden jungen Frauen seien ähnlich wie der Prophet Jeremia von Gott berufen. Das Ordensleben sei eine göttliche Gabe an die Kirche, die auch in Zukunft notwendig und wichtig sei, schloss der Bamberger Erzbischof.