Bamberger Studentin veröffentlicht packenden Roman über Missbrauch und häusliche Gewalt

Mit dem Monster unter einem Dach

Buchcover

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Gewalt, Sadismus, sexueller Missbrauch. Viele Jahre muss die 17-jährige Larissa die Hölle auf Erden durchstehen, ehe ausgerechnet eine Katastrophe sie rettet. Sie bekommt die Chance auf ein neues, auf ein normales Leben. Doch kann sie ihre Vergangenheit überwinden und diese Chance ergreifen?

Maron Fuchs musste all das nie erleben. Als sie sich die Frage stellte, was das Schlimmste sei, das einer Jugendlichen passieren könnte, entstand in ihr die Geschichte, die sie nun als Buch herausgebracht hat. „Eisige Kälte“ beschreibt die unvorstellbaren Leiden eines Mädchens und den schwierigen Weg zurück ins Leben.

Schon früher hat Maron Fuchs längere Geschichten geschrieben, die aber immer von positiven Geschehnissen und optimistischen Helden erzählten. Schließlich wollte sie etwas Neues ausprobieren, ihre Figuren in eine andere Richtung lenken. „Ich wollte eine düstere Geschichte mit einer zutiefst verstörten Hauptperson“, erzählt sie, „eine Hauptperson, die aber nach und nach ein normales Leben kennenlernt.“

In ihrem Roman „Eisige Kälte“ ist dies die 17-jährige Larissa, die mit ihrer Schwester bei ihrer Adoptivmutter und deren Mann lebt. Letzterer ist verantwortlich für ein Leben in Angst und Leid, das das Mädchen erdulden muss. Bereits kurz nach der Hochzeit fängt er an, seine Frau zu schlagen, doch das reicht ihm nicht. Er beginnt seinen Sadismus auch an Larissa auszulassen, vergewaltigt sie über drei Jahre hinweg Dutzende Male. Was das Mädchen durchhalten lässt, ist einzig und allein die Angst um seine kleine Schwester, die zu bewahren es sich zur obersten Aufgabe gemacht hat. Denn von der Mutter ist keine Hilfe zu erwarten, sie ist ihrem grausamen Mann hörig. Nur einmal erhebt sie ihre Stimme und will Larissa beschützen. Sie bezahlt mit ihrem Leben dafür.

Erst dieser finale Höhepunkt der Gewalt lässt die Mädchen den Fängen des Bösen entkommen. Doch damit folgt die nächste psychische Belastung, denn ausgerechnet Larissas leibliche Eltern nehmen sie auf und bieten ihnen ein neues Zuhause, eine neue Perspektive, ein neues Leben.

Noch immer hat die 17-Jährige den Plan, mit ihrer Schwester fortzugehen, sobald sie in Kürze volljährig wird. Die Vergangenheit lässt sie nicht los, ihre Unsicherheit und Skepsis lässt sie beinahe paranoid werden und jeden Annäherungsversuch anderer Menschen zurückweisen. Doch dann lernt sie Freunde kennen, die erste Liebe und was es bedeutet, eine Familie zu haben.

Bis im Fernsehen über den Ausbruch eines Mörders und Vergewaltigers berichtet wird …

Beim Lesen von „Eisige Kälte“ ist der Titel Programm. Nicht nur die realistische Beschreibung der Gewalttaten lässt dem Leser Schauer über den Rücken laufen, die Innensicht des Opfers, aus der die gesamte Geschichte geschrieben ist, lässt jegliche Gefühle von Mitleid bis hin zu Hass aufflammen. Schockieren wollte Maron Fuchs mit ihrem Roman nicht unbedingt. „Für mich war es interessant, in eine unbekannte Welt einzutauchen, und wichtig, diese anderen Menschen näherzubringen“, sagt sie.

Die Fortsetzung von „Eisige Kälte“ ist bereits geschrieben und wird voraussichtlich noch in diesem Jahr erscheinen: In „Glühende Hitze“ geht der Albtraum für Larissa weiter.

Das Buch ist beim Verlag „Papierfresserchens MTM-Verlag“ über den Online-Shop und natürlich im Buchhandel erhältlich.