Die Regionale Gesundheitskonferenz Bamberg (rgb) nimmt ihre Arbeit auf
Zahlreiche Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens in Bamberg haben sich in einem Pilotprojekt zusammengeschlossen, um regionale Defizite in der Versorgung aufzudecken und dafür neue Lösungen zu entwickeln.
Mitte 2013 wurden vom Bayerischen Gesundheitsministerium drei Regionen ausgewählt, versuchsweise so genannte „Regionale Gesundheitskonferenzen“ einzurichten. Eine dieser Modellregionen sind Stadt und Landkreis Bamberg. Die Regionale Gesundheitskonferenz Bamberg (rgb) hat die Aufgabe, Probleme in der gesundheitlichen Versorgung zu erkennen, zu analysieren und Projekte zur Verbesserung der Situation anzustoßen. Als beratendes Gremium versteht sie sich als Ideengeberin für die verschiedenen Berufsgruppen des Gesundheitswesens, Politik und Verwaltung.
„Wichtig für das Funktionieren der Konferenz ist, dass wir möglichst viele unterschiedliche Berufsgruppen aus den Gesundheitsbereichen der Region an einem Tisch haben.“ meint Dr. Martin Diruf, Ansprechpartner der beim Landratsamt Bamberg angesiedelten (rgb)-Geschäftsstelle. „So profitieren wir zum einen von dem enormen Erfahrungsschatz der einzelnen Mitglieder, zum anderen werden die Beschlüsse der Konferenz gemeinsam getragen. Dies ist dann besonders für die Umsetzung späterer Projekte wichtig.“
Aufgaben der (rgb)
Hauptaufgabe der (rgb) ist die Ermittlung des Versorgungsbedarfs. Dabei steht aber nicht die Erhebung von statistischen Zahlen im Vordergrund, vielmehr sollen konkrete Probleme im Alltag angegangen werden. Ein wichtiges Beispiel ist die Versorgung durch Hausärzte im ländlichen Raum: Da in vielen Statistiken Stadt und Landkreis Bamberg zusammengefasst betrachtet werden, ergibt sich auf dem Papier eine leichte Überversorgung. Während die Stadt Bamberg tatsächlich noch über vergleichsweise viele aktive Hausärzte verfügt, muss man in manchen Landkreisgemeinden inzwischen schon lange Wege auf sich nehmen, um einen Hausarzt zu erreichen. Wenn nun nur ein einziger dieser Landärzte altersbedingt in Ruhestand geht und sich kein Nachfolger für seine Praxis findet, steht die betreffende Gemeinde vor einem echten Problem.
Natürlich benennt das genannte Beispiel keine gänzlich neue Entwicklung. Zahlreiche Versuche wurden schon unternommen, um hier Lösungen zu finden. Neu ist jedoch, dass sich Vertreter und Vertreterinnen aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens, wie Ärzte, Physiotherapeuten, Apotheker, Kliniken, Heilberufe und Patienten, gemeinsam an einen Tisch setzen und ihren jeweils eigenen Blickwinkel mit einbringen. So wird es möglich, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue, kreative Ideen zu diskutieren.
Stand der Dinge
Nach dem ersten Treffen unter Vorsitz von Herrn Landrat Dr. Denzler im Dezember 2013 und der zweiten Sitzung Ende Mai 2014 unter Leitung des neuen Landrats Johann Kalb haben sich inzwischen Arbeitsgruppen gebildet, die unterschiedliche Aspekte des aktuellen Themenschwerpunktes „Haus-, Fach- und Notärztliche Versorgung“ bearbeiten werden. Aus den Diskussionen sind bereits erste Projektideen entstanden, die nun weiter ausgearbeitet werden müssen.
„Wir müssen Wege finden, die kommenden Herausforderungen zu meistern – und das geht nur gemeinsam.“ beschreibt der Vorsitzende Johann Kalb die Bedeutung des Projekts „Die Sicherstellung einer flächendeckenden gesundheitlichen Versorgung ist mit entscheidend für die langfristige Entwicklung unserer Gemeinden“.
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