Steigerwald: Bamberger Kreis-Grüne schließen Klage nicht aus

Umfrage: Die Mehrheit der Menschen in und um den Steigerwald sieht in mehr Naturschutz eine Chance für die Region.

61% der Bevölkerung in den Steigerwald-Gemeinden und den Städten Schweinfurt und Bamberg befürworten die Einrichtung eines Nationalparks im Steigerwald. Das macht eine repräsentative TNS-Emnid-Umfrage deutlich, die der Bund Naturschutz und der WWF in Auftrag gegeben hatten. „Dieses Ergebnis macht vor allen Dingen deutlich, dass sich die Menschen von der mit Unwahrheiten gespickten Panikmache des Anti-Steigerwald-Vereins um Innenstaatssekretär Eck nicht länger für dumm verkaufen lassen“, sagt Kreisrat Andreas Lösche.

Jetzt sei es an der Zeit, dass „sich auch diejenigen, die bislang einer Entwicklung der Region im Wege standen, einer Diskussion auf Basis der Fakten öffnen“, fordern die Kreistags-Grünen. Darauf habe die Bevölkerung ein Recht. Der richtige Schritt sei nun eine Machbarkeitsstudie.

An den Ministerpräsidenten gerichtet sagt Kreisrat Bernd Fricke, dieser behaupte doch stets, sein Ohr nahe an den Bürgern zu haben und selbst Bürgerbefragungen einführen zu wollen: „Hier hat er nun eine klare Antwort der Bevölkerung zum Thema Steigerwald. Nun soll er sich aber auch schleunigst daran halten!“

Die Umfrage zeige zudem, dass der neue Bamberger Landrat Johann Kalb mit seiner Außerkraftsetzung des Waldschutzgebietes „völlig an den Menschen in unserem Landkreis vorbei irrlichtert“, ist sich Andreas Lösche sicher. Vielmehr habe er nun die Chance zu beweisen, dass er keine Marionette der Staatsregierung sei, indem er die gesetzeswidrige Außerkraftsetzung wieder zurücknehme. Im Übrigen sei das Waldschutzgebiet mit einer überwältigenden Mehrheit des Kreistages von 48:3 im Jahre 2010 auf den Weg gebracht worden. Die Grünen im Landkreis Bamberg schließen inzwischen eine Klage gegen die ihrer Meinung nach juristisch unhaltbare Außerkraftsetzung nicht mehr aus.