Erzbischof Schick zu Pfingsten: „Mit dem Heiligen Geist den toten Punkt überwinden”

Symbolbild Religion

„Der Heilige Geist ist der Global Player für eine gerechte und friedvolle Welt“

(bbk) „Der Heilige Geist ist der, der jeden toten Punkt überwindet“, sagt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zu Pfingsten. Er ruft dazu auf, den Geist Gottes wirken zu lassen, damit er im Alltag des menschlichen Miteinanders, in Familie und Beruf, in Kirche und Gesellschaft Neubeginn schaffe, wenn menschlich gesehen scheinbar nichts mehr möglich ist.

„Am toten Punkt sind wir nicht nur ab und an im Tagesverlauf, sondern auch in den Lebensjahren und im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben“, so Schick. Zum Beispiel scheine in der Familie keine Kommunikation mehr möglich zu sein, doch dann werde im Urlaub durch ein gutes Gespräch, eine gemeinsame Unternehmung plötzlich ein Neubeginn möglich. Als weiteres aktuelles Beispiel aus der Politik nennt Schick die Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern, die zu scheitern drohen: „Jetzt hat Papst Franziskus die Beteiligten zum Gebet in den Vatikan eingeladen. Das gibt Hoffnung, auch diesen toten Punkt zu überwinden.“ Der Heilige Geist, „der Herr ist und lebendig macht“, sei der Überwinder der toten Punkte. „Wer sich auf ihn verlässt, ist nie verlassen. Wer ihn wirken lässt, kann wirken“, sagt Erzbischof Schick.

Der Heilige Geist sei Helfer, Beistand und treuer Begleiter. Er mache den Menschen „Feuer unter dem Hintern“, er mache sie zu „Feuer und Flamme“ für Jesus, seine Botschaft und die Liebe zu den Menschen. Das sei nur möglich, wenn die Menschen den Heiligen Geist als Tröster erfahren hätten. Tröster sei die erste und wichtigste Bezeichnung für den Heiligen Geist. Tröster bedeute Treue halten und Treue bezeugen. „Der Heilige Geist versichert uns in unserem Herzen, dass Gott treu ist und wir ihm vertrauen können“, so Schick. „Er hilft uns auch, auf unsere Mitmenschen zu vertrauen, die nach Gottes Bild geschaffen sind. Sie sind im Kern gut und können Gutes wirken. Der Heilige Geist ermöglicht uns auch, uns selbst zu trauen, uns selbst anzunehmen und zu lieben, weil Gott uns angenommen hat und uns liebt.“ Die Selbstannahme und die Selbstliebe seien Voraussetzung für die Gottes- und Nächstenliebe.

Der Heilige Geist öffne den Horizont und weite die Herzen, betont Erzbischof Schick, er mache sensibel für die Armen, die Hungernden und Kranken in der Welt, für die Ausgebeuteten und die ungerecht Behandelten. „Der Heilige Geist ist der Global Player für eine gerechte, friedvolle, menschenfreundliche Weltgemeinschaft.“ Er sei „Horizonterweiterer und Herzschrittmacher für die Zivilisation der Liebe weltweit“.

An Pfingsten erfülle Jesus, was er versprochen hat: „Im Heiligen Geist bleibt er bei uns bis zur Vollendung der Welt.“ Pfingsten sei Höhepunkt und Gipfel des Osterfestes, so Erzbischof Schick. Ohne Pfingsten sei kein christliches Leben möglich und gäbe es keine Kirche.