Bamberger GAL will Soziales und Umwelt völlig neu aufstellen
Referate sollen umstrukturiert und freier Referatsposten öffentlich ausgeschrieben werden
Wie es in der Führungsebene des Rathauses künftig weiter gehen soll, dazu bringt die GAL-Stadtratsfraktion nun neue Vorschläge ein: „Umwelt, Energiewende und Klimaschutz sind wesentliche Bestandteile und Aufgaben der Stadtentwicklung“, formuliert die umweltpolitische GAL-Sprecherin Gertrud Leumer die Überlegungen der GAL. „Deshalb muss dieser Bereich mit den für Bauen, Stadt- und Verkehrsplanung zuständigen Ämtern in einem Umwelt- und Baureferat zusammengefasst werden.“
Die zweite wesentliche Änderung, welche die GAL vorschlägt, ist ein Generationen-Referat, das künftig für Soziales und Schule zuständig ist. „Schulen sind heute nicht mehr nur Lehranstalten, sondern nehmen immer mehr auch soziale Aufgaben war“, stellt GAL-Stadtrat Tobias Rausch fest. In der Konsequenz müsse auch verwaltungsintern eine größere Nähe zwischen den Schulen und den verschiedenen sozialen Ämtern, Beauftragten und Beiräten geschaffen werden, wie etwa Jugendamt, Sozialamt, Behindertenbeauftragte, Migrationsbeirat.
Damit möchte die GAL-Stadtratsfraktion an zwei wesentlichen Stellschrauben bei den insgesamt fünf existierenden Referaten drehen. Nach Meinung der grünen Fraktionsmitglieder soll es nicht einfach eine Neubesetzung für den ausgeschiedenen Umwelt- und Sozialreferenten geben, sondern auch der Zuschnitt dieser beiden Bereiche soll insgesamt neu organisiert und zukunftsfähig werden.
Mittelfristig plädiert Gertrud Leumer für einen merklichen Ausbau des jetzigen Amts für Umwelt, Brand und Katastrophenschutz. „Nicht nur der Name sollte sich ändern, auch der Aufgabenbereich und die personelle Ausstattung müssen den heutigen Herausforderungen entsprechen“, so die umweltpolitische GAL-Sprecherin. „Erneuerbare Energien sind zu fördern, der CO2-Ausstoß zu verringern, die Qualität der städtischen Luft zu verbessern usw. – all das muss als Grundsatz unserer Stadtentwicklung auch in der Verwaltungsstruktur sichtbar werden.“
Dass dies nicht mit einer Personalmehrung und noch höheren Personalkosten verbunden sein dürfe, betonte die personalpolitische GAL-Sprecherin Magdalena Mayer. „GAL-Ziel ist es, Personalkosten zu senken. Mehr Personal im Umweltamt ist durch Stellenverschiebungen möglich und somit kostenneutral.“
Das bestehende Kulturreferat will die GAL nach Worten Wolfgang Graders als Kultur- und Welterbereferat weiterentwickeln und stärken, wie es der Stadt Bamberg mit ihrem vielfältigen Kultur- und Tourismusangebot gebühre.
Den Oberbürgermeister unterstützt die GAL in seinem Vorhaben, Entscheidungen bezüglich der Referate ohne Zeitdruck zu fällen, und schlägt ihm in einem Brief vor, einen Workshop aus Fraktions- und VerwaltungsvertreterInnen einzuberufen. Für eine Neubesetzung des Referats 5, das die GAL als Generationen-Referat für Soziales und Schule vorsieht, möchten die acht GAL-StadträtInnen eine öffentliche Ausschreibung erreichen, da nur auf diese Weise die Chance bestehe, „einen neuen und kritischen Blick und innovative Ideen zu bekommen.“
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