27. Jahrestagung der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegie e.V. (DMGP) in Bad Staffelstein
„Geht nicht, gibt’s nicht!? – Die Herausforderungen moderner Querschnittmedizin“
Das Motto der 27. Jahrestagung der Deutschsprachigen medizinischen Gesellschaft für Paraplegie e.V. (DMGP) vom 1. bis 4. Juni 2014 in Bad Staffelstein lautet: „Geht nicht, gibt´s nicht!? – Die Herausforderungen moderner Querschnittmedizin“. War es noch bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts keineswegs sicher, inwieweit ein Querschnittgelähmter mit Brustmarkverletzung überlebte, ist das beim inzwischen erreichten medizinischen Stand die Regel. „Komplikationen treten immer häufiger nur da auf, wo existierendes Wissen nicht umgesetzt wird oder in Vergessenheit gerät“, so Tagungsleiter PD Dr. Rainer Abel, Chefarzt der Klinik für Querschnittgelähmte Klinik Hohe Warte Bayreuth und 2. Vorsitzender der DMGP e. V. „Darüber hinaus werden Spezialisten ihre Erfahrungen außerhalb der „ausgetretenen Behandlungspfade“ für den besonderen Fall – im Sinne des Kongressmottos – präsentieren.“
Ein wichtiges Ziel des Kongresses ist es, die modernen Standards der Prävention von Komplikationen, standardisierter Erstversorgung und geeigneter Hilfsmittel vorzustellen und zu diskutieren. Dabei soll deutlich werden, welches Potential in moderner Querschnittmedizin liegt und welche Möglichkeiten sich dadurch für die Patienten eröffnen. Weitere Tagungsschwerpunkte liegen im Einsatz neuer Technologien und im Informationsaustausch, etwa über die soziale Versorgung, Finanzierung der Behandlung und Hilfsmittelversorgung.
Neben wissenschaftlichen Sitzungen zur Initialbehandlung Wirbelsäule, Urologie, Psychologie, Komplikationen, Beatmung und Dekubitus (Druckgeschwür) finden Workshops und interdisziplinäre Arbeitskreise für alle Fachrichtungen in der Tagungsstätte Kloster Banz statt, die durch ihre besondere räumliche Nähe zu integrierten und nahe gelegenen Hotels einen persönlichen Rahmen und gute Kommunikationsmöglichkeiten bietet. Den Festvortrag hält Dr. H. S. Chhabra, Ärztlicher Direktor des Indian Spinal Injuries Centre, New Dehli am Montag, 2. Juni um 17:50 Uhr. Außerdem soll es einen Workshop zum Thema „Intermittierender Katheterismus – die „Große Koalition“ für ein standardisiertes Vorgehen“ mit Dr. med. Ralf Böthig, Leitender Arzt der Neuro- Urologie, Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg-Boberg geben. Wenn die Blase regelmäßig mit einem Einmalkatheter entleert wird, kann die zwischenzeitliche Kontinenz den Freiraum schaffen, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Zum Thema Harnwegsinfekte gibt es einen interdisziplinären Arbeitskreis am Montag mit Dr. med. Burkhard Domurath, Chefarzt der Abteilung für Neuro-Urologie, Werner-Wicker-Klinik Bad Wildungen.
Der Arbeitskreis EM-SCI beschäftigt sich am Montag, 2. Juni, mit dem Projekt “European Multicenter Study about Spinal Cord Injury”. Dabei arbeiten 18 Zentren für Paraplegiologie aus ganz Europa am Aufbau einer Datenbank mit, die den Verlauf einer Querschnittlähmung im ersten Jahr nach dem Ereignis standardisiert erfasst. Diese Datenbasis soll als Vergleichsgrundlage dienen, um neue therapeutische Ansätze besser beurteilen zu können. Ein weiteres Highlight der Tagung ist der Workshop „Quigong und Querschnittlähmung“ am Mittwoch, 4. Juni.
Alle Informationen zur Paraplegietagung sowie das Programm gibt es unter www.dmgp-kongress.de.
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