Wirtschaftsjunioren Forchheim: "Warum bleibt der unterste Knopf der Weste offen?"

Die Wirtschaftsjunioren Forchheim hatten den Münchner Modejournalisten Florian S. Küblbeck zum Thema „Der gute Businesslook“ eingeladen. Amüsant und fachkundig referierte er über die wichtigsten Bestandteile der männlichen Garderobe: Anzug, Hemd, Krawatte und Schuhe.

Verena Stegmeyer, Florian Küblbeck, Nina Knöß (v.l.n.r)

Verena Stegmeyer, Florian Küblbeck, Nina Knöß (v.l.n.r)

Küblbeck interessierte sich früh für Mode und deren Anfertigung, schaute Schneidern in Italien und Paris über die Schulter und suchte nach dem Ursprung der heutigen Kleiderordnung. Um die Modeetikette zu verstehen, müsse man zwei historische Gründe kennen: Erstens galt es als vulgär, den Hosenbund, Leibwäsche oder zu viel Haut zu zeigen. Und zweitens waren es der englische und französische Hof und der Adel, die schon früh Modetrends setzten.

So waren z.B. 1635 kroatische Soldaten in Paris stationiert. Sie trugen zu ihrer Uniform ein buntes Halstuch. Dies soll dem höfischen Adel so gut gefallen haben, dass er es übernahm – die Geburtsstunde der Krawatte. Oder um seinen Hosenbund zu verbergen, trug der gut gekleidete Mann unter seinem Anzug eine Weste. Dabei wurde es den englischen Herren bei den tropischen Temperaturen der Kolonialzeit in Indien jedoch unerträglich heiß. Sie ersetzten die Weste kurzerhand durch eine Seidenschärpe, den heutigen Kummerbund zum Smoking.

Generell gehe es darum, die Regeln der Mode zu kennen, um gekonnt individuelle Akzente zu setzen, sagte Küblbeck. Man müsse sich in seiner Kleidung wohlfühlen und dürfe nicht zu bemüht aussehen. Der studierte Germanist hat sein erstes Buch „Was Mann trägt“ beim Beck Verlag herausgebracht. Hierin beschreibt er gut verständlich und ausführlich, wie man in zwölf Schritten gut angezogen ist. Und warum bleibt der unterste Knopf der Weste nun immer offen? Weil der beleibte englische König Eduard VII nach einem reichhaltigen Essen den untersten Knopf seiner Weste öffnen musste.