Universität Bayreuth: Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Ortwin Meyer anlässlich der Versetzung in den Ruhestand

Symbolbild Bildung
Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible (l.) überreicht Prof. Dr. Ortwin Meyer die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand.

Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible (l.) überreicht Prof. Dr. Ortwin Meyer die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand.

Nach mehr als 25 Jahren an der Universität Bayreuth verabschiedet sich Prof. Dr. rer. nat. Dr. habil. Dipl.-Chem. Ortwin Meyer als Inhaber des Lehrstuhls für Mikrobiologie aus dem Dienst an der Universität Bayreuth im Rahmen einer Abschiedsvorlesung mit dem Titel ‚Ankunft in Santiago de Compostela‘.

  • Termin: Freitag, 28. März 2014
  • Zeit: 15 Uhr
  • Ort: Campus der Universität Bayreuth, SWO-Tagungsraum, Universitätsstraße 30, 95447 Bayreuth

Das Arbeitsleben von Prof. Meyer an der Universität Bayreuth war in erster Linie geprägt von der Forschung auf den Gebieten der Bakterienphysiologie und Enzymologie, der Umwelt und biologischen Sanierung von Boden, Wasser und Luft sowie der Lebensmittelsicherheit. Die Projekte wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, vom Baden-Württembergischen Landesamt für Umweltschutz, vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, der Regierung von Oberfranken und vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziell unterstützt. Außerdem hat Prof. Meyer zahlreiche Kooperationen mit Industriefirmen durchgeführt.

Zu Prof. Meyers wichtigsten Erfolgen in Wissenschaft und Technik gehören die Entdeckung von Bakterien, die sich von Kohlenmonoxid oder Luftstickstoff ernähren können, die Charakterisierung und Strukturaufklärung metallhaltiger Enzyme und die Entwicklung einer großtechnischen Anlage zur Entfernung leichtflüchtiger Chlorkohlenwasserstoffe und Aromaten aus Boden, Wasser und Luft. Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden in hochrangigen Zeitschriften veröffentlicht.

An der Universität hat Prof. Meyer das Zellanzuchtlaboratorium errichtet und weiter ausgebaut. Er war maßgeblich an der Schaffung des Bayreuther Instituts für terrestrische Ökosystemforschung (jetzt Bayceer) und der Einrichtung des Lehrstuhls für Ökologische Mikrobiologie beteiligt. Durch Einwerbung von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und der Industrie hat Prof. Meyer die Forschungsstelle für Nahrungsmittelqualität (ForN) der Universität Bayreuth am Standort Kulmbach gegründet und als Direktor geleitet.

Neben diesen Hauptaufgaben hat er sich zusätzlich für die Belange der Universität Bayreuth eingesetzt, bspw. als Direktor des Bayreuther Zentrums für Molekulare Biowissenschaften (BZMB), als Gründungssprecher eines Sonderforschungs-bereichs (SFB), als Fachgruppensprecher der Biologie, als Prodekan und Dekan in der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften, als mehrfaches Mitglied des Senats der Universität, Mitglied der Ständigen Kommission für Lehre und Studierende, der Ständigen Kommission für Hochschulplanung, Raum- und Bauangelegenheiten, des Studentenwerks Oberfrankens, der Ethik-Kommission, im wissenschaftlichen Beirat Zukunftsforum, als Mitglied des Stiftungsrates der Otto-Warburg-Chemie-Stiftung, Vorstandsmitglied der Simon-Nüssel-Stiftung, als Vizepräsident für Forschung und den wissenschaftlichen Nachwuchs. Als Leiter des Forums Medizin und Universität war er an einer Intensivierung der Beziehungen mit den Bayreuther Kliniken interessiert.

Außerhalb der Universität Bayreuth war er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des BMBF-GenoMik-Netzwerks Göttingen, im Aufsichtsrat des Umweltforschungzentrums (UFZ) Leipzig und in den Redaktionen mehrerer wissenschaftlicher Journale tätig. Darüber hinaus hat er sich aktiv an der Wiederbelebung der Köhlerei im Fichtelgebirge engagiert.

Nach diesem abwechslungsreichen Arbeitsleben tritt Prof. Meyer nunmehr mit 65 Jahren in den Ruhestand.