Offizielle Übergabe des Eggolsheimer Würzbüschelbuches

„Gänspalmers, Hiffl und die dicke Villa“

Kräuterexpertin Mille Schilling (m) übergibt an Claus Schwarzmann offiziell das erste Eggolsheimer Würzbüschelbuch. Foto: Umweltstation Lias-Grube

Kräuterexpertin Mille Schilling (m) übergibt an Claus Schwarzmann offiziell das erste Eggolsheimer Würzbüschelbuch. Foto: Umweltstation Lias-Grube

Nachhaltiger Konsum – was ist das denn genau? Beim Einkaufen von Lebensmitteln, Kleidern, Elektroartikeln und Autos schon an Morgen und damit an unsere Kinder und Enkel denken? Das, was wir heute an Rohstoffen verbrauchen und was wir der Umwelt hinterlassen, wird ja schließlich nicht nur uns sondern vor allem die Generationen nach uns beschäftigen. Das fängt schon bei der eigenen Gesundheit an:

Im Rahmen des neuen Jahresthemas „Nachhaltiger Konsum und Lebensstil“ der Umweltstation Lias-Grube wurde das Buch „ Die Pflanzen des Eggolsheimer Würzbüschels“ von Autorin und Aktivseniorin Mille Schilling offiziell an Claus Schwarzmann, Bürgermeister der Marktgemeinde und erster Vorsitzender des Fördervereins der Umweltstation Lias-Grube übergeben.

„Altes Wissen über die Heilkräuter und den Brauch der Würzbüschelweihe zu Maria Himmelfahrt geht immer mehr verloren. Blumen, die am Wegesrand blühen, können heilen, schmecken aber auch lecker, sind gesund und kostenlos zu haben. Das wussten schon unsere Urgroßeltern!“ sagt Mille Schilling, die die insgesamt 55 Pflanzen für den Eggolsheimer Würzbüschel aufgelistet und fotografiert hat. „Deshalb sind im Buch zu vielen Wildblumen und Pflanzen des Gartens alte fränkische Rezepte und Geschichten, Gedichte und Sprüche dazugekommen – von der Spargelsuppe bis hin zum Brotbacken mit dem Hiffl (eine kleine Menge Sauerteig) im Holzofen. Der Gänspalmers (auf hochdeutsch Beifuß) war beispielsweise schon immer das Gewürz für den Weihnachtsbraten.“

Auch die fränkischen bzw. Eggolsheimer mundartlichen Namen der Pflanzen sind aufgeführt. „Das war uns neben den Standorten und der Heilwirkungsweise besonders wichtig. Denn die fränkischen Namen geraten sonst genauso wie die alten Bräuche schnell in Vergessenheit.“ – so die Mitautorin Ulrike Schaefer, die für Botanik und pharmazeutische Heilwirkung zuständig war.

Altes Wissen bewahren soll das Buch, aber auch dazu beitragen, dass nicht gleich zur Tablette gegriffen wird, wenn zum Beispiel die Nase läuft und ein Schnupfen im Anmarsch ist. Die Beschwerden können schon mit einem Kräutertee aus Pfefferminze, Kamille und Blättern der Dicken Villa, wollige Königskerze, oder einem Hustensirup aus Spitzwegerich und Thymian gelindert werden. Nachhaltig und umweltfreundlich – eben wie schon unsere Großeltern gedacht und gehandelt haben!

Erhältlich ist das Buch in der Umweltstation Lias-Grube. Weitere Informationen dazu sowie zum neuen Programm erhalten Sie unter www.umweltstation-liasgrube.de oder unter der Telefonnummer 09545/950399.