Polittalk im Pfarrzentrum Don Bosco Forchheim

Bewerber aus vier Gruppierungen stellten sich aus Anlass der Kommunalwahl dem Publikum vor und legten ihre Vorstellungen dar. Zukunftsthemen der Stadt und des Landkreises standen dabei im Vordergrund. Erfreut konnte OB Franz Stumpf auf die Stadtentwicklung hinweisen. Die aktive Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik zahle sich für die ganze Region aus. Stolz sei er darauf dass in den letzten Jahren ca. 7000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen wurden.

Für die Zukunft mahnte Stumpf Wachsamkeit an. In Erlangen investiert Siemens rund 500 Mio in einen neuen Stadtteil, in Bamberg werden nach Abzug der Amerikaner rund 250 ha erschlossene Bauflächen zur Verfügung. Gezielt werde in den nächsten Jahren die Struktur des innerstädtischen Handels angegangen und fehlende Branchen ergänzt. Die Wirtschaftsförderung in die Stadt hat hier einen klaren Auftrag. Als wichtige Zukunftsaufgaben nannte OB Stumpf den Bau einer Grundschule in Kersbach, den Umbau des Katharinenspitals, die Schaffung eines Kulturzentrums im Kolpinghaus, die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum und den weiteren Schuldenabbau. Stumpf lobte die Aktivitäten der privaten und kirchlichen Träger beim Krippen- und Kindergartenausbau.

Mit großer Verwunderung wurde die Widersprüchlichkeit der Aussagen der Freien Wähler zur Kenntnis genommen. Während die FW in ihren Wahlaussagen eine vollständige Realisierung der Südumgehung der B 470 in den kommenden 6 Jahren fordern, verkündet ihr Landratskandidat den Ausstieg aus dem Bundesverkehrswegeplan. Herr Schulenberg fällt damit, so Eduard Nöth, den Interessen v.a. dem Osten der Stadt mit dem Stadtteil Reuth, aber auch der Gemeinde Pinzberg/Gosberg in den Rücken. Über 25 Jahre kämpfe die Stadt Forchheim für eine verkehrliche Entlastung und habe mit der Westtangente ein erstes wichtiges Ziel erreicht.. “Ostspange jetzt“, so lautete die Forderung der drei Pinzberger Bürgereister bei der Einweihung der Westtangente. Dies sollte auch künftig unser Ziel ein. OB Franz Stumpf ergänzte, dass es bei der sog. Ostspange nicht allein um die dringende Entlastung von Gosberg gehe, sondern auch um die Herausnahme des überörtlichen Verkehrs aus der Bayreutherstraße.

Landratsbewerber Dr. Ulm wandte sich entschieden dagegen, den Bund in dieser Frage jetzt aus der Verantwortung zu entlassen. Es müsse weiter verhandelt werden und mit den betroffenen Gemeinden eine naturverträgliche Lösung gesucht werden. Einen vierspurigen Ausbau vom Kersbacher Kreuz bis Gosberg, wie in ersten Überlegungen angedeutet, darf es nicht geben. Ein Ausstieg würde aber auch bedeuten, dass der Landkreis und die Gemeinden die notwendigen Ortsumgehungen zu schultern hätten.

Dr. Ulm sprach sich für eine rasche Entscheidung über die Krankenhausversorgung im Landkreis aus und betonte dabei die Notwendigkeit des Erhalts der Klinik Fränkische Schweiz. Die Möglichkeiten der Kooperation zwischen Forchheim und Ebermannstadt werden derzeit ausgelotet.

Diskutiert wurde natürlich auch über das Gelingen der Energiewende, die geplanten Stromtrassen, den Flächenverbrauch, die Einbindung der Stadt und des Landkreises in die Metropolregion Nürnberg und die demografische Entwicklung. mit all ihren Facetten. Hier wurde von Teilnehmern eine familienfreundlichere Arbeitswelt gefordert. Alfons Taschner sprach sich dabei für eine familienfreundlichere Arbeitswelt aus.