Podiumsdiskussion „Energiewende im Landkreis Forchheim“

Dr. Klaus Schulenburg, Thomas Ködelpeter, Dr. Hermann Ulm

Dr. Klaus Schulenburg, Thomas Ködelpeter, Dr. Hermann Ulm

Auf Einladung des „Bündnis Energiewende für den Landkreis Forchheim“ diskutieren die beiden Landratskandidaten, Dr. Klaus Schulenburg und Dr. Hermann Ulm, am 9. Februar 2014 in Forchheim, über die zukünftige Energieversorgung im Landkreis Forchheim. In der gut zweistündigen Veranstaltung im vollbesetzten Kulturraum St. Gereon konnten sich die Anwesenden ein Bild über das komplexe Thema Energiewende machen und die Positionen der beiden Kandidaten abfragen.

Eingeleitet wurde der Diskussionsabend von Dr. Herbert Barthel, Referent des Bund Naturschutzes in Bayern für Klima und Energie. In seinem Eingangsvortrag betonte Barthel u.a., dass Klimaschutz- und Energiewendeziele nicht nur entwickelt, sondern auch gemeinsam mit den Bürgern umgesetzt und fortgeschrieben werden müssten.

Bei der einzigen Podiumsdiskussion der Landratskandidaten mit thematischem Schwerpunkt gab es nicht viel Dissens. So waren sich Schulenburg und Ulm z.B. darin einig, dass die Entscheidungen in Berlin abgewartet werden müssten, bevor im Landkreis konkret weitergedacht werden könne.

Die von Thomas Ködelpeter von der Ökologischen Akademie moderierte Diskussion erstreckte sich nach je einem Statement der beiden Kandidaten über die Themenblöcke „Energiewende und Klimaschutzkonzepte allgemein“, „Ausbau erneuerbarer Energien“, „Energie einsparen“ und „Beteiligung der Bevölkerung an der Energiewende“, zu denen jeweils auch Publikumsfragen zugelassen wurden.

Schulenburg sah z.B. die geplante Trasse durch Nordbayern eher kritisch und sprach das Thema Erdverkabelung an. Den bisherigen Anteil regenerativer Energie im Landkreis bewertete er positiv und setzte auf weiteren Ausbau von PV-Anlagen. Außerdem sprach er sich dafür aus, die Energiewende in Form einer Kampagne in die Bevölkerung zu tragen. Dass dafür auch entsprechendes Personal notwendig sein würde und eventuell eine Kostendebatte entstünde, räumte er aber gleichzeitig ein. Außerdem wünschte er sich mehr konkrete Richtungsangaben aus Berlin.

Ulm sprach sich deutlich dafür aus, über Bauleitplanungen und Bebauungspläne der einzelnen Gemeinden Einfluss u.a. auf die Ausrichtung der Dachflächen zu nehmen. Zudem sollte jede Gemeinde einen Energienutzungsplan aufstellen und damit den eigenen Bedarf und das eigene Potential ermitteln. Auch bei Industriebetrieben sah er deutliches Potential zur Nutzung von Eigenstrom mittels Photovoltaik. Weiterhin setzt auch er auf Information und Aufklärungsarbeit. Ulm betonte außerdem die Wichtigkeit des Konsenses und den Wert von Schutzgütern.

Beide unterstrichen ihre Absicht, die bestehenden Klimaschutz- und Energiewende-Initiativen zu unterstützen und die Bürger mit ins Boot zu holen. Auch die Stelle des Klimaschutzmanagers solle erhalten bleiben.

Infos/Kontakt zum Bündnis Energiewende erhalten Sie derzeit unter info@bfb-energie.de.

Barbara Cunningham