Trachtennähkurs des Fränkische Schweiz- Verein im Kreativzentrums Morschreuth war schnell ausgebucht
Frauentrachten sind derzeit in, deshalb war der Trachtennähkurs des Fränkische Schweiz- Verein im Kreativzentrums Morschreuth schnell ausgebucht. Das Ergebnis der modischen Näherei führten neun der am Kurs teil genommenen Damen im Gasthaus zur Einkehr in Morschreuth der Öffentlichkeit vor. Das Geheimnis der neu erwachten Popularität an der Trachtenmode lüftete die Arbeitskreisleiterin „Hanna“ Erlwein bei der Vorstellung der einzelnen Kleider: die Farben sind jetzt etwas kräftiger und modisch angehaucht, dick machende Polster – vor allem um die Hüften – früher Synonym für gebärfreudige Becken – fielen weg. Dazu kommt die große Auswahl an Stoffen, wie sie heute getragen werden. Das alles ergibt eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten, so dass kein Kleid dem anderen gleicht und die Individualität betont wird. Geblieben ist der typische Fränkische-Schweiz-Schnitt, „damit man erkennt, woher die Trägerin kommt“, meinte Erlwein. 40 Stunden waren die Damen in der „Lehre“ bei der Schneiderin Marianne Bogner. Sie stammt aus Bieberbach und ist in Fachkreise bekannt für ihre Trachtenschneiderei. Mindestens genauso lange wie der Kurs dauerte die „Heimarbeit“, wenn es beispielsweise darum ging, den Rock zu „Stifteln“ berichtete die Lehrerin. „Es hatte etwas beruhigendes, das Stifteln“ meinte Kursteilnehmerin Monika Körber aus Leimersberg rückblickend. Sie ist vor allem stolz darauf „etwas schönes für mich gemacht zu haben“.
Gertrud Wiesheier aus Kleingesee ergänzte, dass ihr wichtig war „die Lust an traditioneller Kleidung zu pflegen und eine eigene Tracht selbst genäht zu haben“. Von ihr stammt die Idee, vom übrigen Trachtenstoff eine Krawatte für den Ehemann zu nähen – solange es noch keine Männertracht gibt, was bedauert wurde von den anwesenden Ehemännern der teilgenommenen Frauen. Brigitte Reinl-Kraus aus Forchheim und Kathrin Eilenberg aus Eckental war die Gruppenarbeit ein wichtiger Faktor. „In gemeinsamer Näharbeit etwas einmaliges zu schaffen ist das Größte“ meinten sie. Dorothea Baumgartner aus Möhrendorf nannte als Teilnehmergrund die schon länger andauernde „Suche nach einem neuen passenden Kleidungsstück für den Gottesdienst“. Da sie nicht fündig wurde, nähte Sie es jetzt kurzerhand selber. Sandra Kaiser aus Baiersdorf erfüllte sich mit der Tracht ebenfalls einen lang gehegten Wunsch: Es macht ihr Spaß „selbst die Stoffe auszuwählen und nach und nach die eigene Tracht entstehen zu sehen“. Diese Freude teilt sie mit Bettina Schreiner aus Pretzfeld, die ebenfalls „Spaß am Selbermachen“ als Teilnahmegrund angab. Martina Börner aus Forchheim fühlt sich in Tracht sehr wohl. Deshalb war es Ihr schon lange ein Anliegen, „eine echte fränkische Tracht, kein Dirndl, zu besitzen“. Die weiteste Anreise hatte Bärbel Eilenmüller aus Auerbach in der Oberpfalz. „Eigentlich stamme ich aus Sachsen-Anhalt und ich bin gekommen, weil mich das Thema sehr interessiert“ sagte Sie. Mit dem Ergebnis des Kurses waren alle Damen „hoch zufrieden“. Und sie versprachen, die Tracht immer bei passenden Gelegenheiten zu tragen; bei Familienfeiern und bei öffentlichen Auftritten.
200 Euro an Materialkosten waren für die Tracht notwendig, meinte Arbeitskreisleiterin Johanna Erlwein und jede “Trachtenfrau bekam als Belohnung der Mühe, das vom Arbeitskreis eigens kreierte „Label“ zum Einnähen, damit nach außen deutlich gemacht wird, dass diese Tracht eine „echte Fränkische Schweiz- Tracht“ ist. Die meisten der Damen erklärten sich spontan bereit, in einem weiteren Kurs unter Leitung von Marianne Bogner, die zum Trachtenkleid passende Jacke selber zu nähen. Reinhardt Glauber, der erste Hauptvorsitzende des Fränkische Schweiz- Verein (FSV) war mit seiner Frau Dorothea bei der Präsentation dabei. Ihm gefiel die Tracht „außerordenlich gut“ und auch seine Frau klatschte kräftig mit, als die Kursdamen ihre Trachten vorführten und Details erklärten. Die Leiterin des Kreativzentrums Erika Strigl gab bekannt, das aufgrund der hohen Nachfrage 2014 ein weiterer Trachtennähkurs stattfinden wird. Er beginnt am 18. Oktober. Weitere Infos zum Kurs und auch das Anmeldeformular sind im Internet abrufbar unter www.kreativzentrum-morschreuth.de
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