SPD Bamberg-Land: Unterstützung fürs Ehrenamt
Im Rahmen eines Diskussionsforums suchte die SPD Bamberg-Land am 21. November im Stegauracher Bürgersaal nach Lösungen für die wachsenden Herausforderungen in ehrenamtlich geführten Sport-Vereinen. „Da ist Handlungsbedarf. Will man den heutigen Anforderungen eines Vereinsvorstandes gerecht werden, wird aus dem eigentlichen Ehrenamt ganz schnell ein zweiter Beruf“, klagte einer der ca. 40 anwesenden Gäste und kam damit gleich auf die Hauptproblematik.
Schon bei den zahlreichen Formalitäten und Auflagen stoßen die Vereine heute an ihre Grenzen. Dies fängt bei der Steuerabrechnung gegenüber dem Finanzamt an und endet bei entstehenden Kosten der notwendigen Übungsleiterkurse, zum Beispiel für die verpflichtende Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses. Dabei ist die aktuelle Ehrenamtspauschale für die Aktiven meist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
In einem Impulsreferat betonte der Kreisrat und Manager der Brose Baskets, Wolfgang Heyder, die Bedeutung des Breitensports, auch für den Profibereich. Er plädierte für ein flächendeckendes Hallenmanagement zwischen den Kommunen, damit Freistand und Nachfrage aufeinander abgestimmt werden können – besonders auch in der schulfreien Zeit. Gleichzeitig betonte Heyder die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Schulen.
Zustimmung erhielt er darin von Heinz Jung, dem Rektor der Mittelschule Hallstadt. „Dies darf für die Regierung jedoch kein Vorwand sein, reguläre Lehrerstunden an den Schulen zu kürzen“, so der Lehrer und neueste Bewerber um die SPD–Landratskandidatur. Enttäuscht zeigte sich der BLSV-Vorstand und Bürgermeister von Oberhaid Carsten Joneitis über die Entscheidung aus München, Bamberg nicht als möglichen Standort für die Errichtung eines zusätzlichen Sportcamps in Bayern zu berücksichtigen. „Dieses Camp wäre für die regionale Vereinsarbeit eine großartige Bereicherung gewesen und das Konversionsgelände wäre der optimale Standort gewesen. Die Infrastruktur ist vorhanden und hätte beinahe vollständig übernommen werden können. “ Leider habe man sich für den wohl teureren Neubau an einem anderen Standort entschieden. „Wir werden die Möglichkeit einer Petition prüfen und weiter für den Standort Bamberg kämpfen“, so Joneitis.
Angesichts des großen Handlungsbedarfs schlug der SPD Kreisvorsitzende und MdB Andreas Schwarz die Errichtung eines Sportbeirats vor, dessen Verwirklichung nun geprüft werden soll. Ein solcher Sportbeirat könnte als Verbindung zwischen Vereinen und Politik agieren. Alle Beteiligten hätten damit einen Ansprechpartner, um Interessen und Probleme zu identifizieren und gleichsam voranzubringen.
Viel Zustimmung erhielt auch die Anregung des Bundestagsabgeordneten, analog zu den Ehrenamtsbeauftragten für Gartenbauvereine im Landratsamt einen solchen hauptamtlichen Ehrenamtsbeauftragten für Sportvereine zu installieren. „Ob bei Neugründung, Sanierung des Vereinsheims oder Abrechnungsfragen – es gäbe einen Berater in allen Vereinsbelangen, wodurch in jedem Ehrenamt mehr Raum für das Wesentliche entsteht.“
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