Arzt-Patienten-Seminar zum Magen-Darm-Tag im Klinikum Bayreuth
Auf den Magen geschlagen
Ob falsche Ernährung, Stress oder unangenehme Aufgaben – jeder Mensch kommt im Laufe seines Lebens einmal in Situationen, die ihm auf dem Magen schlagen. Schon temporär führen die Beschwerden zu Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Werden sie jedoch chronisch, besteht dringender Handlungsbedarf.
Mit rund 100 Millionen Nervenzellen ist der menschliche Verdauungsapparat ein äußerst komplexes System. Er übernimmt vielfältige Aufgaben, die wie kleine Zahnrädchen ineinandergreifen und damit das Wohlbefinden sichern. Funktioniert nur eines dieser Rädchen nicht richtig, kann sich die Fehlfunktion auf den gesamten Verdauungstrakt auswirken und zu ernsthaften Beeinträchtigungen im Alltag führen. Die Problematik dabei: Übliche diagnostische Verfahren stoßen bei funktionellen Magen-Darm-Störungen an ihre Grenzen, da keine strukturellen Veränderungen nachweisbar sind. Umso wichtiger ist es, den Ursachen auf den Grund zu gehen.
Im Rahmen des Magen-Darm-Tages 2013 informieren am Mittwoch, 13. November, zwischen 19.30 und etwa 21 Uhr drei Bayreuther Experten aus dem Bereich der Gastroenterologie in einem Arzt-Patienten-Seminar über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten verschiedener funktionaler Magen-Darm-Störungen und raten dringend, dauerhafte Beschwerden nicht als harmlos abzutun. Privatdozent Dr. Steffen Mühldorfer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie der Klinikum Bayreuth GmbH, beleuchtet an diesem Tag das Thema Verstopfung (Obstipation) aus medizinischer Sicht. Um das Thema Reizdarmsyndrom geht es in einem Vortrag von Dr. Kai Rösler, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Zum Abschluss spricht Dr. Michael Geppert, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Proktologie, über das Tabuthema anale Inkontinenz. Die Veranstaltung findet im Klinikum Bayreuth, Preuschwitzer Straße 101, im Konferenzraum 4, Ebene 0, statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Hintergrund
Magen-Darm-Beschwerden sind in Deutschland einer der häufigsten Gründe für Arztbesuche. Lassen sich mit herkömmlichen diagnostischen Verfahren keine strukturellen Veränderungen im Verdauungstrakt ausfindig machen, kann eine funktionelle Magen-Darm-Störung der Auslöser für die Beschwerden sein. Zu den häufigsten Erkrankungen aus diesem Bereich zählen der Reizmagen (funktionelle Dyspepsie), das Reizdarm-Syndrom (Colon irritabile), chronische Verstopfung, Stuhlentleerungsstörungen und bestimmte Formen der Stuhlinkontinenz, die oft nicht nur körperliche, sondern auch seelische Beschwerden verursachen. Rund fünf Prozent der Deutschen befinden sich wegen einer funktionellen Magen-Darm-Störung in Behandlung, die tatsächliche Zahl der Erkrankungen wird aber sogar auf bis zu 25 Prozent geschätzt, da viele Betroffene trotz erheblicher Beschwerden keine ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
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