Erzbischof Schick ermahnt bayerische Abgeordnete zum Einsatz für Gerechtigkeit
Bamberger Oberhirte ruft Politiker zu Demut und Liebe zum Volk auf
(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Politiker aufgerufen, sich für Gerechtigkeit, Friede und Freude der Menschen einzusetzen. Besonders sollten die Parlamentarier die Arbeitnehmer, Menschen mit Behinderung, kinderreiche Familien, Asylbewerber sowie das ungeborene Leben und die alten Menschen im Blick haben, sagte Schick am Montag in einem ökumenischen Gottesdienst mit den neu gewählten bayerischen Landtagsabgeordneten im Münchner Dom. Schick ermahnte die Politiker zudem, ein „gemeinwohlorientertes Staatswesen“ zu schaffen und einen Beitrag zu leisten, den weltweiten Waffenhandel einzuschränken.
Schick erinnerte an die Worte von Papst Franziskus, der gesagt hat: „Ein Regierender muss sein Volk lieben. Ein Regierender, der sein Volk nicht liebt, kann nicht regieren. Er kann bestenfalls ein wenig Ordnung machen.“ Außerdem müssten Politiker demütig sein. Das Wort Demut sei zusammengesetzt aus Dienen und Mut. „Mit Mut dienen setzt Selbstlosigkeit voraus“, sagte Schick. „Schauen Sie immer wieder einmal in diesen Spiegel: Liebe zum Volk, Demut im Alltag.“
Den Landtagsabgeordneten überreichte der Bamberger Oberhirte ein Bild des Fürstenportals des Bamberger Doms, das Jesus Christus beim Jüngsten Gericht darstellt. Das Kunstwerk aus dem 13. Jahrhundert zeige Jesus mit offenen Armen und einem freundlichen, einladenden Gesicht, um die Menschen, die Gutes getan haben, in den Himmel einzuladen. Um die anderen, die wegen ihrer bösen Taten ins ewige Verderben gehen, scheine sich Jesus gar nicht zu kümmern. „Das Letzte Gericht läuft wie von selbst: Die Guten belohnen sich, und die Bösen verderben sich“, sagte Schick. Die Karte mit dem Tympanon des Fürstenportals sei eine Einladung an alle Abgeordneten, Christus zu folgen und mit ihm die Menschenwürde und die Menschenrechte für alle Menschen hoch und heilig zu halten, sie zu verteidigen und sie in allen Diskussionen, Aufgaben und Entscheidungen zu verwirklichen. Zugleich rief Schick den Parlamentariern zu: „Wir schätzen Sie und achten Ihre wichtige Aufgabe. Wir versprechen Ihnen, Sie zu begleiten mit dem Wirken unserer Kirchen im sozialen Bereich, in Caritas und Diakonie, durch die Verkündigung des Evangeliums und durch unser Gebet.“
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