Erzbischof Schick beim Otto-Tag: „Franziskus bringt frischen Wind für das Schiff der Kirche“
Priester sollen die Segel richtig aufstellen
(bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat die Kleriker aufgerufen, den frischen Wind zu nutzen, den Papst Franziskus in die Kirche bringt. „Nutzen Sie diesen Wind, um das Schiff der Kirche voranzubringen“, sagte der Oberhirte am Montag beim Otto-Tag vor Priestern und Diakonen des Erzbistums Bamberg. Es sei täglich zu spüren, wie Franziskus mit seinem Verhalten, seinem Auftreten, seinen Predigten und Tweets frischen Wind bringe.
Der Wind nütze den Schiffen aber nur, wenn die Segel gesetzt würden und auch richtig aufgestellt seien, fuhr Schick fort. „Das ist unsere Aufgabe vor Ort in den Pfarreien und in der Seelsorge.“ Wichtig für diese Arbeit sei das gläubige Vertrauen, „dass das Schiff der Kirche dem Herrn gehört, der es nie sinken lassen wird“. Daher müsse es aber auch jedem klar sein, dass das Schiff der Kirche nicht beliebig neu gestaltet, umfunktioniert und verändert werden könne. „Wir können getrost unsere Aufgabe erfüllen, das Schiff im Auftrag und Sinn des Reeders führen und ansonsten alles Übrige dem Eigner überlassen“, so Schick.
Das Schiff der Kirche erlebe derzeit eine stürmische See, fuhr der Erzbischof fort, manche Insassen hätten gar Angst vor einem Untergang. Die Kirche habe in der Geschichte viele solche Zeiten erlebt. „Aber das Schiff der Kirche hat Bestandsgarantie, der Herr lässt uns nicht untergehen.“ Das Schiff der Kirche sei ein großer Frachter, der Traditionsgut, Werte und Kultur transportiere deren gegenseitiger Austausch alle bereichere. Durch das Geben und Nehmen komme immer Neues hinzu. Zu einem großen Frachter gehörten aber auch die kleinen Rettungsboote, die schnell ausschwärmen können, um über Bord Gegangene, zum Beispiel Ausgetretene, wieder einzuholen.
Wer Verantwortung für das Schiff der Kirche trage, brauche vor allem Konzentration, eine ruhige Hand und dürfe sich weder Nachlässigkeiten zuschulden kommen lassen noch unüberlegte Experimente wagen, so Bischof Schick. Sonst könne das Schiff in Gefahr kommen, wie das Unglück der Costa Concordia gezeigt habe.
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