Leserbrief: Bürgerversammlungen – Wahlveranstaltungen?

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In diesem Jahr werden die Bürgerversammlungen in den Ortsteilen vorzeitig abgehalten, da diese nicht von den Kandidaten/innen als Plattform für die Kommunalwahl genutzt werden sollen, so die Aussage von OB Stumpf zu Beginn seiner jeweiligen Vorträge. Prinzipiell ist dagegen nichts einzuwenden, aber wie glaubwürdig erscheint das Gesagte vor dem Hintergrund, dass der OB anschließend nicht nur, wie in den Vorjahren üblich, die teilnehmenden Stadträte, sondern explizit und namentlich auch die anwesenden nominierten Kandidaten/innen der CSU-Stadtratsliste vorstellt? Parteilich geprägt erscheint dieses Verhalten insbesondere auch deshalb, weil das Stadtoberhaupt sehr wohl über seine Verwaltung und durch diverse Presseveröffentlichungen weiß, dass die Kandidatennominierungen anderer Parteien erst in Kürze stattfinden. Ist damit die Neutralität gegeben, die damit erreicht werden sollte oder war das Ganze, wie man so schön sagt „geschickt eingefädelt“, um den eigenen Kandidaten einen exklusiven Vorsprung zu verschaffen?

Jetzt könnte man mir vorwerfen, ich wäre aufgrund meiner Zugehörigkeit zu einer anderen Partei subjektiv vorbelastet, aber die unter vorgehaltener Hand geäußerte gleichlautende Kritik vieler Bürgerinnen und Bürger ohne Parteibuch zeigt mir, dass auch andere so empfinden.

Elisabeth Hümmer, Forchheim