Baiersdorfer Krenmarkt eröffnet Erntesaison 2013

Zum 11. Mal drehte sich auf dem Baiersdorfer Krenmarkt alles um die scharfe Wurzel

Der Herbst ist die Zeit des Meerrettichs. Zumindest rund um Baiersdorf. Ab Ende September wird hier geerntet, was in den Monaten davor mühevoll angebaut wurde. Bevor die Krenbauern jedoch mit der anstrengenden Meerrettichernte beginnen, rüstet sich die Baiersdorfer Altstadt traditionell für ein ganz besonderes Fest: Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Galster und der neuen frisch gekürten Bayerischen Meerrettichkönigin Isabella I. eröffneten gestern die „Krenweiber“ den 11. Baiersdorfer Krenmarkt. Einst zogen sie mit Körben voller Meerrettich auf dem Rücken von Haus zu Haus und verkauften das „weiße Gold“ aus dem traditionsreichsten Krenanbaugebiet der Welt. Doch nicht nur an diesen mit dem Meerrettich verbundene Brauch erinnert der Krenmarkt: „Die Feierlichkeiten sind vor allem ein Dankeschön an all die fleißigen Hände, die dafür sorgen, dass der Meerrettich bis heute als regionale Spezialität geschätzt wird“, so Hanns-Thomas Schamel, Geschäftsführer der Schamel Meerrettich GmbH.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit, nachhaltiger Ansatz

Die bayerischen Krenbauern standen als Ehrengäste des Traditionsunternehmens Schamel im Mittelpunkt der Feierlichkeit. Ab 11.00 Uhr waren dessen Vertragslandwirte ins Kulturzentrum Jahnhalle in Baiersdorf geladen. Neben Vorträgen und Brancheninfos gab es für alle ein scharfes Krenmenü. Schamel Meerrettich ist der größte Auftraggeber der Region und versorgt ganz Deutschland und darüber hinaus mit feinsten bayerischen Meerrettichspezialitäten. Mit über 100 Erzeugern unterhält das 1846 gegründete Unternehmen seit langem feste Anbauverträge und garantiert die Abnahme der gesamten heimischen Ernte. „Wir bekennen uns seit jeher zum bayerischen Anbaugebiet und dem ausschließlichen Produktionsstandort Baiersdorf. Mit unseren Krenbauern arbeiten wir teilweise seit über 50 Jahren vertrauensvoll zusammen“, betonte Hanns-Thomas Schamel. „Mit Schamel eint uns das absolute Bewusstsein für Qualität. Nicht umsonst ist der bayerische Meerrettich so bekannt. Was wir anbauen, schmeckt und ist gesund und hochwertig. Das war schon immer so, und das wird auch immer so bleiben“, so Gerhard Roß , Krenbauer aus Baiersdorf.

Weltgenusserbe aus Baiersdorfer Böden

Auch 2013 erwartet Schamel wieder gute Ernteerträge. In den nährstoffreichen, humosen Böden rund um die traditionsreiche Meerrettichstadt Baiersdorf gedeiht das Gemüse besonders gut. Hier wird der Kren seit dem 15. Jahrhundert in Sonderkulturen nach alter Tradition und in großen Mengen angebaut. Auch deshalb ist die Bezeichnung „Bayerischer Meerrettich“ von der Europäischen Kommission als eingetragene geografische Angabe geschützt. „Der Meerrettich ist ein echtes, urgesundes Naturprodukt, das in aufwändiger Handarbeit hergestellt wird. Daran hat sich im Laufe der Jahrhunderte wenig geändert, der Anbau ist auch heute noch sehr arbeitsintensiv und braucht im Vergleich zu Getreide oder Kartoffeln ein Vielfaches an Zeit“, erklärt Matthias Schamel, Assistent der Schamel-Geschäftsleitung. Der Kren darf sich außerdem zum edlen Kreis von regionaltypischen Spezialitäten zählen: Das Bayerische Staatsministerium bewirbt ihn zusammen mit Bayerischem Bier, Allgäuer Bergkäse und Nürnberger Rostbratwürsten als „Weltgenusserbe Bayern“.

Köstlichkeiten aus Kren

Voraussetzung für echten Weltgenuss sind natürlich Frische und Qualität. Die durften auch auf dem Baiersdorfer Krenmarkt nicht fehlen. Am Stand von Schamel-Meerrettich konnten Kren-Liebhaber die neueste wurzelwürzige Meerrettich-Kreation genießen: Für den Raspelstix®-Meerrettich werden reibfrische Krenraspeln im Julienneschnitt mit einer feinköstlichen Zubereitung gemischt. Würzige Meerrettich-Gerichte wie Krenfleisch mit Kloß, Krensüppchen oder Krenbrot verwöhnten die Marktbesucher außerdem. Wer mehr über Kren-Anbau und -Verarbeitung wissen wollte, wurde im Schamel Meerrettich-Museum fündig.