OB Franz Stumpf referierte bei den Wirtschaftsjunioren Forchheim
„Neue Gewerbebetriebe, die Arbeitsplätze schaffen und Gewerbesteuern in die Stadtkasse spülen, siedeln sich nicht automatisch in Forchheim an, sondern dort, wo sie wirtschaftsfreundliche Voraussetzungen vorfinden“ erläutert Oberbürgermeister Franz Stumpf die Eckpfeiler der kommunalen Wirtschaftspolitik anlässlich einer Veranstaltung der Wirtschaftsjunioren Forchheim am 11. September in den Räumen der Sparkasse. „Ich sehe es als meine Aufgabe, diese Voraussetzungen zu schaffen und die Erfolge der bereits angesiedelten Unternehmen, die zum Teil schon wieder erweitern wollen, geben mir recht“ resümiert er.
Franz Stumpf zählt die wesentlichen Komponenten des Wirtschaftsstandortes Forchheim auf: günstige Gewerbeflächenpreise, ein niedriger Gewerbesteuerhebesatz, die verkehrsgünstige Lage in der Metropolregion Nürnberg und — last but not least — ein funktionierendes kommunales Netzwerk zwischen den wirtschaftlichen Akteuren. Das „A“ und „O“ für Neuansiedlungen sei natürlich ein ausreichendes Angebot an Gewerbeflächen. Hier habe die Stadt Forchheim ihre Hausaufgaben gemacht und Grund- und Boden frühzeitig erworben, um diesen als Gewerbefläche zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel wurden die Gewerbegebiete „Pfaffensee“ innerhalb von zwei Jahren komplett veräußert, sagt Stumpf.
Auch bestehende Unternehmen müssten gehegt und gepflegt werden. So habe die Stadt Forchheim die Firma Simon Hegele unterstützt beim Bau eines neuen Logistikzentrums mit 50.000 m² und mehreren tausend Quadratmetern Bürofläche. Alte Gewerbeflächen wie die Spinnerei oder das Teilgelände von Weber & Ott werden revitalisiert, um neuen Unternehmen eine innenstadtnahe Lösung anbieten zu können.
Neue Arbeitsplätze erhöhen auch die Nachfrage nach Wohnraum. Daher sei die Stadt Forchheim bemüht, neue Wohngebiete in Buckenhofen und Kersbach auszuweisen.
Zum Thema „Flächenfraß“ gab der Oberbürgermeister zu denken, dass landwirtschaftlich genutzte Flächen nicht unbedingt zur Artenvielfalt beitrügen. „Auf einem Quadratmeter Maisfeld gibt es nur wenig Leben!“ Wenn hingegen die Stadt Forchheim neue Gebiete ausweise, müsse sie gleichzeitig geschützte Ausgleichsflächen schaffen, die keiner wirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden dürften. „Hier wird die Humusschicht abgetragen und auf dem darunterliegenden Sandmagerrasen wird die Natur sich selbst überlassen. Libellen siedeln sich rasch an und zahlreiche seltene Pflanzenarten“ erklärt Stumpf.
Abschließend beantwortete der Oberbürgermeister die Fragen der zahlreichen Zuhörer. Er unterstrich dabei die Rolle des BayrischenWirtschaftsministeriums, das das Innovationszentrums „Medical Valley“ in Forchheim mit einem Zuschuss von zehn Mio. Euro unterstützen würde.
Nach dem Landesentwicklungsprogramm des Freistaats Bayern befragt, antwortete er, dass er die Richtlinien dieses Programms eher als hinderlich empfand, welche den Ansiedlungsprozess eher verzögerten als beschleunigten.
Zum Schluss bedankte sich Oberbürgermeister Stumpf bei dem Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren, Josua Flierl, für die Einladung. Er fügte an, dass er Mitglied der Wirtschaftsjunioren gewesen wäre, aber er sei der Bezeichnung „Junior“ entwachsen.
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