Genussregion Oberfranken hat 118 Spezialitätenanbieter zertifiziert

Es war ein Kraftakt; der über ein Jahr gedauert hat: Der Verein Genussregion Oberfranken, ein Zusammenschluss von Spezialitätenanbietern aus dem Handwerk, der Landwirtschaft, der Gastronomie und verschiedensten Veredelungsbetrieben, hat im Jahr 2013 in zwei großen Wellen alle Mitgliedsbetriebe zertifiziert. Die Übergabe der Zertifikate fand im Juni in Bayreuth und vor kurzem in Hof statt. Insgesamt wurden 118 oberfränkische Lebensmittelanbieter zertifiziert.

„Wir wollen bei der Bevölkerung das Bewusstsein für regionale Produkte schärfen“, erläutert der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner, 1. Vorsitzender des Vereins Genussregion Oberfranken, die Ziele des Vereins. „Und wir wollen zeigen, welche kulinarische Vielfalt die Genussregion Oberfranken zu bieten hat“. Dafür hat der Verein in den vergangenen Jahren einiges getan. Etwa die Veranstaltung von Genussfesten wie den Fränkischen Bratwurstgipfel, Verkostungen und Imageaktionen. Der Verein hat aber mit einem durch LEADER und die Oberfrankenstiftung geförderten Projekt das kulinarisches Erbe Oberfrankens komplett erfasst, als erste Region in Deutschland übrigens. Unter www.genussregion.oberfranken.de sind alle 316 typisch oberfränkischen Spezialitäten und Gerichte ausführlich und beschrieben und fotografiert, viele davon auch mit Rezepten zum Nachkochen.

Die Vielfalt alleine macht die Genussregion Oberfranken aber nicht aus, so Handwerkskammer- Präsident Thomas Zimmer, gleichzeitig Kuratoriumsvorsitzender des Vereins Genussregion Oberfranken. Die Qualität der Lebensmittel in Oberfranken ist mindestens genauso wichtig. Nur durch das Sicherstellen und den Nachweis von Qualität entsteht beim Verbraucher Vertrauen in die Marke Genussregion Oberfranken“. Deswegen wurden für alle Lebensmittelbereiche Qualitätskriterien entwickelt, die der Verein auch auf seiner Homepage www.genussregion-oberfranken.de veröffentlicht hat. „Jeder Spezialitätenanbieter muss sich einer unabhängigen Zertifizierung unterziehen, bevor er das Qualitätssiegel Genussregion Oberfranken tragen darf. Die Zertifizierung findet vor Ort in den Betrieben statt und wird durch unabhängige Prüfer durchgeführt. Geprüft werden Qualitätskriterien wie regionaler Einkauf, Hygiene, hauseigene Rezepturen und das Angebot von regionalen Spezialitäten und regionalen Gerichten. Die Zertifizierung wird alle drei Jahre wiederholt.

Bis 2012 hatte der Verein auf stichprobenhafte Überprüfung der Betriebe gesetzt, 5 Prozent der Betriebe wurden jährlich über ein Zufallsauswahlverfahren geprüft. Vor dem Hintergrund der jüngsten Lebensmittelskandale hat der Verein dieses Verfahren im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wesentlich verschärft. Jeder Betrieb, der Mitglied in der Genussregion Oberfranken werden will, wird seitdem zuerst geprüft, bevor er Mitglied werden kann. Deswegen wurden auch alle bestehenden Mitglieder der Genussregion Oberfrankens im Jahr 2013 nachträglich zertifiziert. Ein Kraftakt für alle Beteiligten, so Stephan Ertl vom Hotel Ertl aus Kulmbach und Christian Herpich, Metzgerei Herpich aus Hof, beide Mitglied im Vorstand des Vereins Genussregion Oberfranken. Das neue Verfahren gibt uns allen Sicherheit.

Vom Wirtschaftspotenzial regionaler Lebensmittel für Oberfranken

Der Verein Genussregion Oberfranken hat recherchiert, welches wirtschaftliche Potenzial hinter regionalen Produkten steckt und dazu folgende Modellrechnung entwickelt, die zumindest die Tendenzen aufzeigt, um die es geht.

Ausgaben für regionale Lebensmittel zählen zu den größten Ausgabenbereichen in den deutschen Haushalten. Nach der Prognosstudie 2012 geben wir in Deutschland im Durchschnitt pro Jahr und pro Kopf 2164 EURO für Lebensmittel aus. Laut den Ergebnissen der Forsa- Studie 2010 (Apollinaris- Studie) geben die Deutschen zusätzlich pro Kopf und Jahr in der Gastronomie 804 EURO aus. Rechnen wir mal 1 Million Einwohner, geben wir Oberfranken pro Jahr 3 Milliarden EURO für Lebensmittel und Gastronomie aus.

Aber bleiben diese 3 Milliarden, die wir Oberfranken für Lebensmittel ausgeben, auch in der Region ? Das kommt darauf an, wo wir einkaufen, und wo die Gastronomie einkauft. Rechnen wir weiter. Grob geschätzt bleiben von den 3 Milliarden EURO in der Landwirtschaft 600 Millionen EURO, 1,6 Milliarden EURO gehen an die Produzenten der Lebensmittel und 800 Millionen EURO gehen an den Handel.

Aber an welche Produzenten fließt diese gewaltige Summe Geld ? Wiederum grob über alle Supermärkte und Discounter gerechnet, werden etwa 95 Prozent der dort angebotenen Lebensmittel nicht in der Region produziert.

Das heißt, wenn alle Oberfranken im Supermarkt und im Discounter einkaufen, fließen 1,6 Milliarden EURO von Oberfranken zu Produzenten außerhalb der Region, den Handelsanteil noch gar nicht einmal eingerechnet. Um diese 1,6 Milliarden EURO, so die Gründungsväter der Genussregion Oberfranken, geht es. Natürlich nicht um die ganze Summe, das wäre unrealistisch. Aber jedes Prozent mehr, das wir Oberfranken mehr regional einkaufen, bringt den oberfränkischen Produzenten 16 Millionen mehr Umsatz pro Jahr, bei 10 Prozent mehr regionalen Lebensmittel aus Oberfranken wären das schon 160 Millionen EURO mehr für Oberfranken. Jedes Jahr. Was für ein Konjunkturprogramm für die Region.

Und es geht ja nicht nur um diese gewaltige Geldsummen, sondern auch um die Arbeitsplätze, die dran hängen. Gut und gerne 30.000. Deswegen ist es nicht egal, wo Lebensmittel eingekauft werden. Deswegen gibt es die Genussregion Oberfranken. Und deswegen handelt es sich bei dem, was die Genussregion tut, nicht um irgendwelche Träumereien und romantisierende Heimatgefühle einiger weniger Esoteriker. Deswegen ist der Genussregion Oberfranken auch das Thema Zertifizierung so wichtig. Weil der Verbraucher dann sicher sein kann, dass die gekauften Lebensmittel in Oberfranken produziert und veredelt worden sind. Und das Geld in der Region bleibt. Und die Arbeitsplätze auch.

Zum Verein Genussregion Oberfranken

Der Verein Genussregion Oberfranken ist ein übergreifender Zusammenschluss von Handwerk, Gastronomie, Landwirtschaft und vielen Spezialitätenanbietern und verarbeitenden Betrieben. Und allen Institutionen, die damit verbunden sind. Innungen, Handwerkskammer, IHK, Hotel- und Gaststättenverband, Bauernverband, Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Tourismusverbände und auch das Amt für ländliche Entwicklung arbeiten eng in der Genussregion zusammen. Diese enge Zusammenarbeit ist in dieser Form bundesweit einmalig. Im Verein Genussregion Oberfranken sind aktuell 118 Produzenten und 108 Institutionen und Lebensmittelinitiativen zusammengeschlossen.

Um die Genussregion weiter zu etablieren, gibt es noch viel zu tun, so Landrat Söllner. Aktuell werden oberfrankenweit touristische Genusserlebnisse recherchiert. Und neue Netzwerke aufgebaut, mit denen regionale Wirtschaftskreisläufe wieder geschlossen werden, um die Wertschöpfung möglichst in der Region zu halten. Außerdem wurde vor kurzem in Zusammenarbeit mit der Vernetzungsstelle Schulverpflegung, der Regierung von Oberfranken und dem Kompetenzzentrum Ernährung Bayern mit Sitz in Kulmbach ein Projekt zum Thema Schulverpflegung gestartet mit dem Ziel, bei der Schulverpflegung mehr auf regionale Produkte und Anbieter zu setzen.

Zertifizierte Betriebe – Genussregion Oberfranken

Bamberg
Bäckerei Seel, Alfred Seel, Bamberg
Edelobstbrennerei Johann Schilling, Johann Schilling, Bamberg
Hotel Brudermühle Fränkische Weinschänke, Georg und Erna Vogler, Bamberg
Kalb Fleischwaren GmbH, Michael Kalb, Bamberg
Gärtnerei Niedermaier, Sebastian Niedermaier, Bamberg
Confiserie Storath AG Pralinenmanufaktur, Johannes Storath, Scheßlitz-Stübig
Brauerei-Gasthof Hartmann, Reinholde Hartmann, Würgau
Kreit’n Büttner Fam. Hofmann, Anton und Jutta Hofmann, Hirschaid
Brauerei-Hotel-Gasthof Drei Kronen, Hans-Ludwig und Lieselotte Straub, Memmelsdorf
Gasthof Goldener Adler, Stefan Schneider, Mürsbach

Bayreuth
Buchauer Holzofenbäckerei, Andreas Eckert und Anette Grill, Pegnitz
Metzgerei Klaus Lindner, Klaus Lindner, Pegnitz
Bäckerei-Konditorei Lang, Thomas Zimmer, Bayreuth
Lohmühle Hotel- u. Gaststättenbetriebs GmbH, Martina Groh-Walter, Bayreuth
Oskar – Das Wirtshaus am Markt oHG, Thomas Wenk, Bayreuth
Metzgerei Imhof, Martin Imhof, Bayreuth
Confiserie Schlemmer, Henrik Schlemmer, Bayreuth
Becher-Bräu, Johannes Hacker, Bayreuth
Metzgerei Hans Popp GmbH, Hans Popp, Bayreuth
Bayreuther Bierbrauerei AG, Peter Rutzenhöfer, Bayreuth
Brauerei Gebr. Maisel KG, Harald Riedl, Bayreuth
Herzogkeller, Sandro D´Ambrogio, Bayreuth
Stadtmetzgerei Hoch UG, Ursula Hoch, Bayreuth
Funsch Marzipan GmbH, Oliver Funsch, Bayreuth
Metzgerei Helmut Parzen, Helmut Parzen, Bayreuth
Metzgerei Wiesenmüller, Thomas Wiesenmüller, Bayreuth
Fuhrmanns Backparadies, Michael Rindfleisch, Bayreuth
Gaststätte & Metzgerei Maisel, Ute Seibel, Bayreuth
Plassenburg Kelterei eG, Markus Wolfrum, Bad Berneck
Partyservice Wildfarm Kaufmann, Charlotte Cervantes-Kaufmann, Bad Berneck
Opel`s Sonnenhof – Das Wirtshaus im Grünen, Manuela Hagel, Bindlach
Metzgerei Dünkel, Holger Dünkel, Bindlach
Bäckerei-Konditorei Thomas Wagner, Thomas Wagner, Bindlach
Lindners Hausmetzgerei, Markus Lindner, Weidenberg
LEHEN Privatkelterei e.K. (Obstkelterei Rauh), Thorsten Eisenhuth, Weidenberg
Geseeser Landbäckerei Schatz e.K., Sylvia Seidel-Schatz, Gesees
Ziegenhof Würnsreuth, Robert Knöbel, Seybothenreuth

Coburg
Landgasthof ROTER OCHSE, Franz Karl, Seßlach
Fleischerei Helmut Brehm, Helmut Brehm, Seßlach
Obstbrennerei Schulz, Herbert Schulz, Großheirath – Neuses a.d. Eichen
Metzgerei Grah, Kathrin Behrschmidt, Weidhausen
Beiersdorfer Landbrot – Mühlenbäckerei, Roland Herppich, Coburg-Beiersdorf
Fleischerei Thein, Manfred Thein, Coburg
Luther GmbH, Ralf Luther, Neustadt bei Coburg
Braugasthof Grosch GmbH & Co. KG, Kerstin Pilarzyk, Rödental
Fleischerei Glumbik, Frank Glumbik, Rödental
Reißenweber – Dein täglich Brot, Rainer Reißenweber, Rödental
Milchwerke Oberfranken West eG, Ludwig Weiß, Meeder-Wiesenfeld
Hessenhof, Detlev Heß, Meeder

Forchheim
Kaffee-Rösterei Bogatz, Constanze Bogatz, Forchheim
Likörfabrikation, Leonhard Herbst, Ebermannstadt
Hotel Feiler, Christine Feiler, Muggendorf
Hotel Goldener Stern, Andreas Bugl, Wiesenttal
Alte Kurhausbrennerei Hans Hertlein GmbH & Co. KG, Monika Mähringer, Wiesenttal
Brennerei-Gasthof Sponsel, Fritz und Brigitte Sponsel, Kirchehrenbach
Terrassencafé und Brennerei Hofladen >>Geist-Reich<<, Michaela Englhardt, Kunreuth
Nikl-Bräu, Mike Schmitt, Pretzfeld
Obstgroßmarkt Fränkische Schweiz eG Pretzfelder Fruchtsäfte, Manuel Rauch, Pretzfeld
Edelbrennerei Haas, Johannes Haas, Pretzfeld

Hof
Familienbrauerei Georg Meinel GmbH, Hans-Joachim Hansen, Hof
Metzgerei Herpich GmbH, Christian Herpich, Hof
Konditorei u. Bäckerei Hader, Anton Hader, Hof
M. MAX Fleischerfachgeschäft GmbH, Thomas Köhn, Hof
Hotel-Brauereigasthof Falter, Eduard Falter, Hof
Bäckerei Graf GmbH, Heiko Graf, Schwarzenbach/Saale
Direktvermarktung Barthold, Werner Barthold, Schwarzenbach/Saale
Metzgerei Dieter Groß, Dieter Groß, Schwarzenbach/Wald
Bäckerei Friedrich, Harald Friedrich, Schwarzenbach/Wald
Bistro Restaurant Aquamarin in der Therme, Roland Reichl, Bad Steben
Reichl-Konditorei-Gastro GmbH, Roland Reichl, Bad Steben
Metzgerei Strobel, Rüdiger Strobel, Selbitz
Hotel-Landgasthof Sellanger, Wilfried Benker, Selbitz-Sellanger
Bäckerei Schultz GmbH, Holger Schultz, Töpen
Konditorei-Bäckerei Küspert GmbH & Co. KG, Horst Küspert, Röslau
Förstenreuther Bauernlädla, Inh. Siegfried Böhmer, Stammbach

Wunsiedel
Metzgerei Ludwig Süß, Ludwig Süß, Kirchenlamitz
Schelter’s Fichtelgebirgserdäpfel, Inge Schelter, Kirchenlamitz
Sack’s Destille, Gerald Kastl, Weißenstadt
PEMA Vollkorn-Spezialitäten Heinrich Leupoldt KG, Dr. Laura Krainz-Leupoldt, Weißenstadt
Metzgerei Tröger, Herbert Tröger, Röslau
Metzgerei Reichel GmbH, Klaus Reichel, Wunsiedel
Bäckerei Höss, Johannes Höss, Mehlmeisel
Waldgaststätte Steinhaus, Beate Wolf, Thiersheim

Kronach
Hotel Wasserschloss K. Bär und C. Bethke oHG, Kerstin Bär u. Claudia Bethke, Mitwitz
Waldhotel Bächlein, Petra Jung, Mitwitz
Schäfer-Stubn – Ferienhäuser zur Schäferei, Alfred und Sigrun Hofmann, Mitwitz
Metzgerei Kraus, Eberhard Kraus, Kronach
Bäckerei u. Lebensmittel A. u. U. Möckel, Alfons Möckel, Kronach-Fischbach
Backhaus Müller GmbH, Adelbert Müller, Kronach-Friesen
Confiserie Burg Lauenstein GmbH, Thomas Luger, Ludwigsstadt – Lauenstein
Frankenwald-Confiserie und Cafe Bauer, Robert und Heidrun Bauer, Ludwigsstadt-Lauenstein
Gasthof Roseneck, Frank Fröhmel, Wallenfels
Aparthotel Frankenwald, Bob und Karin Neubeck GbR, Steinwiesen
Kochen und Kultur, Kerstin Rentsch, Tettau-Kleintettau
Bäckerei Löffler, Gerhard Löffler, Tettau-Kleintettau
Bäckerei Hubert Ruß, Hubert Ruß, Tettau
Fam. Schubert UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG, Michael Schubert, Weißenbrunn

Kulmbach
Hotel Ertl „Parkschänke“ KG, Stephan Ertl, Kulmbach
Altstadthotel Weißes Ross, Vera Lauterbach, Kulmbach
Metzgerei Kleinheinz GmbH, Florian Kleinheinz, Kulmbach
ESTHER Confiserie, Inge Pelz, Kulmbach
Restaurant Hagleite, Günter Limmer, Kulmbach
Grünwehrbeck, Ralf Groß, Kulmbach
Fränkische Dorfbäckerei, Michael Frank, Harsdorf
Gaststätte Küffner „Zum Paul“, Alfons Kraus, Mainleus
Brauerei L. Schübel OHG, Andrea Schübel-Münch, Stadtsteinach
Hans Partheimüller – Kunstmühle Inh. Dirk Partheimüller, Stadtsteinach
Gasthof Berghof Alexander Schütz GmbH & Co. KG, Alexander Schütz, Presseck
Kasendorfer Frischeier, Hans-Peter Kolb, Kasendorf
Maierhof, Anita Sack, Ködnitz
Wirtshof zum Rangabauer, Dietrich Eschenbacher, Ködnitz
Lanzendorfer Backparadies GmbH, Michael Kauer, Himmelkron

Hofkäserei Weigel, Thomas Weigel, Neudrossenfeld
Metzgerei Edwin Schimmel, Edwin Schimmel, Marktschorgast
Metzgerei und Hofladen Pfändner, Alexander Pfändner, Wonsees

Lichtenfels
Bäckerei-Konditorei Söllner, Mathias Söllner, Lichtenfels
Gunzelmann Trockenmühle, Günter Gunzelmann, Ebensfeld-Kleukheim
Bäckerei Ackermann, Alfons Barthel, Redwitz a. d. Rodach