Forchheimer FGL zum Krippenneubau Spielplatz Käsröthe
Die Forchheimer Grüne Liste hält es weiterhin für falsch, den Spielplatz in der Käsröthe zu bebauen. Auch die Nutzung als Siemens-Kinderkrippe sei keine Rechtfertigung für diesen Verstoß gegen den bisher geltenden Bebauungsplan, so das Ergebnis einer gemeinsamen Sitzung der Stadtratsfraktion mit Mitgliedern des Ortsverbandes der Grünen.
„Wer diese Grünfläche in dieser dicht bebauten Siedlung zerteilt und die Hälfte bebaut, versündigt sich an all den Menschen, die dort wohnen!“ stellte der Sprecher des Grünen-Ortsverbandes, Edwin Mayer, fest. Schließlich sei dies für viele Bewohner die einzige Möglichkeit, sich im Freien in der Nähe zu treffen, die Kinder toben und spielen zu lassen. Die allermeisten Bewohner verfügten nicht über Gärten und hätten allenfalls kleine Balkone. Dies sei auch der Unterschied zum Krippenneubau auf einem Teil des als Bolzplatz genutzten, im Bebauungssplan aber bereits gewidmeten Baugrundstückes am Kennedyring.
Ärgerlich sei, so die einhellige Meinung der FGL, dass der Siemens-Konzern sich um die Interessen der Bewohner überhaupt keine Gedanken mache. „Krippenplätze sind wirklich wichtig, Forchheim hat da immer noch Nachholbedarf. Aber sie auf Kosten von Familien zu schaffen, die vom Siemens-Wachstum überhaupt nicht profitieren, ist asozial“, kritisiert FGL-Fraktionsvorsitzende Annette Prechtel. „Dass der OB im stillen Kämmerlein Spielplatzfläche verkauft, ohne dass überhaupt ein transparenter Planungsprozess stattfindet, das erinnert sehr an Gutsherrenart.“ Typisch für die Stadtspitze sei, dass die Bürger vor Ort nicht informiert würden und keine Abwägung stattfinde. „Die Interessen der Anwohner werden einfach ignoriert“, beklagte Prechtel.
OB Stumpf handle hier gewohnt undemokratisch, so der Tenor der Diskussion an der Grünen-Basis. Dass die Stadtratsmehrheit nun ausgerechnet in einem der am dichtesten bebauten Gebiete Forchheims den Ausverkauf von städtischen Grünflächen und Spielplätzen an den Meistbietenden vorantreibe, finden die Grünen skandalös und appellieren an die Stadtratsmehrheit, dies zu unterbinden. Es müsse verhindert werden, dass den Bewohnern eine wertvolle Freifläche ersatzlos weggenommen wird, während Siemens im Stadtsüden über große Firmenflächen verfüge. „Wenn Siemens seine Kindertagesstätte wirklich als Aushängeschild verkaufen will, dann darf die Firma das nicht auf Kosten von Forchheimer Familien tun und findet bestimmt Platz dafür auf dem Firmengelände“, ist Vorstandsmitglied Emmerich Huber überzeugt.
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