Bamberg: "Konversion ohne Nachteile für die Beschäftigen des US-Standortes"

3. Runder Tisch Konversion erarbeitet Maßnahmenplan

Die Konversion rückt näher. Doch was für viele Menschen noch eher Zukunftsmusik ist, wird für rund 249 zivile Beschäftigte der USA Army bald Realität. Der Standort Bamberg schließt, und damit verlieren auch die zivilen Beschäftigten ihren sicheren Job. Die Stadt Bamberg lud vergangene Woche zum 3. Runden Tisch zu diesem Thema. Teilnehmer sind neben den Wirtschaftsförderungen von Stadt und Land, die Agentur für Arbeit, IHK, Handwerkskammer und Vertreter der Betriebsvertretung der US Army Garrison Bamberg. Beim Runden Tisch Konversion stand neben der Schilderung der Sorgen und Nöte der Arbeitnehmer, vor allem die Verabredung eines konkreten Maßnahmenplans im Mittelpunkt. Für Oberbürgermeister Andreas Starke ist ein wichtiger Punkt, dass die „Konversion ohne Nachteile für die Beschäftigen des US-Standortes“ geschieht.

Bereits seit Juli 2012 gibt es die zentrale E-Mail-Adresse Bamberg.Konversion@arbeitsagentur.de bei der Agentur für Arbeit, über die alle Fragen, Stellenangebote und – anfragen kanalisiert werden. Allen Arbeitnehmern die sich dort hinwenden, steht ein fester Ansprechpartner zur Verfügung. Vereinzelt wurden auch bereits Bewerber vermittelt. Ein Großteil der Beschäftigten verhält sich bei der Suche nach einem neuen Job jedoch noch abwartend. Dies hänge im Wesentlichen an den zu erwartenden Ansprüchen, die bei einem vorzeitigen Ausscheiden möglicherweise verloren gingen, gibt der Vorsitzende der Betriebsvertretung Eduard Mayer zu bedenken. Abfindungen würden allerdings nur gesetzlich gewährt, ein Vorruhestand sei nicht möglich. Auch der sozial recht komfortable Tarifvertrag TAS, der die Mitarbeiter finanziell absichert, würde nur dann greifen, wenn die Arbeitnehmer wieder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von mindestens 21,5 Stunden finden würden. Mayer machte deutlich: „Die Menschen brauchen einen Job.“ Die Kündigungen werden allen verbliebenen Mitarbeitern zum September 2013 ausgehändigt – wirksam werden sie zum September 2014. Im Anschluss daran wird eine Transfergesellschaft sie übernehmen. Insofern liegt die Zukunft mancher Mitarbeiter eher im Ungewissen.

143 Mitarbeiter haben bereits die Beratung der Agentur für Arbeit aufgesucht, so die Vorsitzende der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit Bamberg-Coburg Brigitte Glos. Man tue alles „um die Kunden fit zu machen für Oktober 2014“. Dies beinhalte neben Umschulungsmaßnahmen natürlich auch Bewerbungstraining und die Unterstützung bei der Vermittlung zu potentiellen neuen Arbeitgebern. Auch die Leiterin der Wirtschaftsförderung, Tina Hülle betonte, dass dies oberstes Ziel sei. Schon jetzt würde man bei Unternehmensbesuchen den Bedarf an speziellen Kompetenzen ansprechen. Vor allem im Handwerksbereich sei das Interesse hoch, so Hülle.

Für die Zukunft wolle man diese „Kontaktbörse“ noch intensivieren, so Glos. Die Vermittlung der Arbeitnehmer muss spätestens Anfang 2014 beginnen. Industrie- und Handwerkskammer sowie die Kreishandwerkerschaft haben Ihre Unterstützung zugesichert. Der nächste Runde Tisch findet am 12.November 2013 statt.