Leserbrief: "Bamberger Straße / Buger Berg"

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Sehr geehrte Damen und Herren!

Vor einigen Tagen berichtete der Fränkische Tag über die kritische Stellungnahme der CSU, namentlich Herrn Prof. Dr. Seitz’, zum sogenannten Fahrradschutzstreifen am Buger Berg.

Herr Dr. Seitz nahm weitgehend wörtlichen Bezug auf mein entsprechendes Schreiben vom 16. Mai, welches auch Ihnen zugegangen war. Der ablehnenden Bewertung der angeordneten Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h jedoch muß ich widersprechen:

Im Gegensatz zur schmalen, an den Fahrbahnrand gedrückten Fahrspur für den Radverkehr erhöht die Geschwindigkeitsbegrenzung die Verkehrssicherheit. Wer aus 30 km/h abbremst, steht an der Stelle, an welcher aus 50 km/h die Bremswirkung erst einsetzt (Reaktionsweg). Kommt es zur Kollision, fallen Schäden und Verletzungen erheblich weniger schwerwiegend aus. Ausweichmanöver führen weit seltener zu kritischen Situationen.

Zudem sind Lärm- und Schadstoffemissionen bei Tempo 30 deutlich geringer als bei Tempo 50, Beschleunigungs- und Bremsvorgänge seltener und kürzer. Eine innerörtliche Regelhöchstgeschwindigkeit von 30 km/h lichtete den Schilderwald gewaltig. Denn die Ausnahme, 50 km/h auf den verkehrlich bedeutsamen, baulich und unter Berücksichtigung der angrenzenden Nutzungen geeigneten Straßen, erforderte wesentlich geringeren Aufwand als die derzeitige Situation: ein ständiger Wechsel zwischen Tempo-30-Zonen, streckenbezogenen Tempo-30-Anordnungen und Regelhöchstgeschwindigkeit 50.

Der reale Zeitverlust bewegt sich allenfalls im Rahmen einiger Minuten. Sind die höher zu bewerten als Menschenleben, vermiedene Verletzungen, ruhigere Stadt und sauberere Luft?

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Bönig
Martin-Ott-Straße 8