Kommentiertes Konzert zum DFG-Projekt Musik:Stimme:Geschlecht auf Schloss Thurnau

Se cangio spoglia …

Seit 2012 läuft am Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth (fimt) das DFG-geförderte Forschungsprojekt Musik:Stimme:Geschlecht. Eine Reihe von Konzerten begleitet das Projekt und ermöglicht allen Interessierten Einblicke in die Forschungsarbeit. Pate für das erste Konzert steht das Projekt von Dr. Saskia Maria Woyke, das sich unter dem Titel Singstimmen in Italien 1600-1750 mit der musikwissenschaftlichen Darstellung und der ideen- und kulturgeschichtlichen Begründung des Vorrangs hoher Singstimmen im Italien des Seicento befasst. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Nürnberg erklingt Musik aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Travestierollen im frühen Settecento

Bei der Programmzusammenstellung galt ein besonderes Augenmerk der Travestie: Neben Stücken männlicher Protagonisten, die in der damaligen Zeit von Kastraten ebenso wie von Sängerinnen interpretiert wurden, sind auch Arien enthalten, die für Kastraten in Frauenrollen entstanden oder für Sängerinnen, die weibliche innerhalb der Handlung jedoch als Männer verkleidete Figuren spielten. Das Konzertprogramm umfasst daher Arien und Duette, die von Leonardo Vinci, Domenico Sarri, Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel für die damals überwiegenden hohen Kastraten- und Frauenstimmen (Sopran bis Alt) komponiert wurden.

Auf der Bühne: Studierende der Hochschule für Musik Nürnberg

Interpretiert werden die Stücke von Studentinnen des Masterstudiengangs Barockgesang (Klasse Prof. Elisabeth Scholl-Pöllmann); am Cembalo begleitet Martina Fiedler. Der Brückenschlag zwischen der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Stimme und Gesang einerseits und der künstlerischen Ausübung andererseits soll nicht nur die Praxis und die Wissenschaft bereichern, sondern auch den Zuhörerinnen und Zuhörern sowohl ein genussreiches wie informatives Konzert bescheren. Der Abend wird moderiert von der Musik- und Theaterwissenschaftlerin Sarah Manthey; Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des fimt stehen nach dem Konzert für weitere Gespräche sehr gerne zur Verfügung.

Der Eintritt ist frei; Spenden zur Deckung der Unkosten sind willkommen.

Termin und Ort

Mittwoch, 19. Juni 2013, 19.30 Uhr Schloss Thurnau, Ahnensaal