"In den Fängen der Justiz": Vortrag im Fränkische Schweiz-Museum am 5. Juni
Die sehenswerte Sonderausstellung *„Bettler, Jauner, Galgenvögel. In den Fängen der Justiz“* im Fränkische Schweiz-Museum in Tüchersfeld zeigt das Schicksal von Gaunern und Räubern, die im 17. und 18. Jahrhundert nicht nur in Franken ihr Unwesen trieben. Ihnen gegenüber gestellt findet sich ein umfangreicher Teil, der sich mit obrigkeitlichen Maßnahmen und (Un-)Vermögen bei der Verfolgung der Täter befasst. Lange Zeit befasste sich die Geschichtsforschung in Deutschland – ganz im Gegensatz zu Ländern wie England und Frankreich – nicht mit Kriminalitätsgeschichte. Dies verwundert sehr, findet sich hierzu doch reiches Quellenmaterial in den Archiven. Insbesondere in Franken mit seiner starken territorialen Zersplitterung und den hierdurch bedingten gerichtlichen Konkurrenzsituationen bieten die überlieferten Akten fantastische Einblicke in die Lebensrealität der Menschen im 17. und 18. Jahrhundert.
Professor Dr. Wolfgang Wüst vom Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der Universität Erlangen hat sich dieser Quellen angenommen. Im Rahmen der Vortragsreihe des Fränkische Schweiz-Museums anlässlich dieser Sonderausstellung stellt er am _Mittwoch, dem 5. Juni 2013, 19:30 Uhr _unter dem Titel „Das inszenierte Hochgericht. Blutiges Herrschaftsbereich und frühmoderne Staatsbildung“ seine Erkenntnisse hierzu vor. Anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele vermittelt er Einblicke in die Entstehung und die Auswirkungen der Bamberger Halsgerichtsordnung sowie die zum Teil konkurrierenden, zum Teil kooperierenden Verwaltung-und Gerichtsstrukturen Frankens.
Der Vortrag findet um 19:30 Uhr im Pfarrheim in Tüchersfeld statt. Als Unkostenbeitrag werden 2,50 € erhoben.
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