Studiobühne Bayreuth: "Doktor Katzenbergers phantastische Reise"

Eine Jean Paul Komödie mit Musik, frei nach dessen Roman „Dr. Katzenbergers Badereise“

Doktor Katzenbergers phantastische Reise

Doktor Katzenbergers phantastische Reise

Dr. Katzenberger, Arzt und obsessiver Sammler von in Spiritus konservierten Missgeburten, hat sich zu einer Reise in das Kurstädtchen Maulbronn entschlossen. Nicht aber, um sich dort einer Kur zu unterziehen, nein: Er will dort den Kurpfuscher Dr. Strykius (durchaus handgreiflich) davon kurieren, Katzenbergers Schriften in vernichtenden Rezensionen zu schmähen. Begleitet wird er von seiner Tochter Theoda, die in Maulbronn den von ihr heiß verehrten, blumig-schwülstigen Bühnendichter Theudobach persönlich anzutreffen hofft. Für diese Fahrt lässt sie gar ihre hochschwangere Freundin Bona zurück, der sie aber versichert, im Falle der Niederkunft umgehend an deren Seite zu eilen.

Und noch jemand gesellt sich zu der munteren Reisegruppe: Ein Herr von Nieß, der in einem nebulösen Verhältnis zu seinem Busenfreund Theudobach steht – und in Maulbronn höchstselbst ein theatralisches Deklamatorium aus dessen neuestem Drama „Der Ritter einer besseren Zeit“ geben wird. Alles wird noch einmal durcheinandergewirbelt, als ein junger, zackiger Hauptmann in Maulbronn auf den Plan tritt. Namensgleich mit dem Dichter Theudobach kann er Theodas Herz schnell für sich entflammen lassen, die sich leicht vom sich als fade herausstellenden Poeten zu einem wahren Mannsbild wenden kann.

Von Jean Paul existiert kein einziger szenischer Text – und doch drängt sich bei seinen lebensprallen Romanen voller geistreich-komischer Monologe und Zwiegespräche die Gattung der Komödie geradezu auf. Grund genug für den Bayreuther Dramaturgen Claus J. Frankl, endlich einen „Jean Paul“ für die Bühne zu adaptieren und dessen genial-groteskes Personal zum Leben zu erwecken. Claus J. Frankl, dessen Bühnenadaptionen von Romanen (z. B. „Der Name der Rose“ oder „Schlafes Bruder“) Furore machen, ist ein ausgewiesener Experte für diese hohe Kunst der werkgerechten Fokussierung eines Romans auf eine stringente und temperamentvolle Bühnenversion. Seine Konzeption sieht sich in der Tradition des Wiener Zauberstücks eines Ferdinand Raimunds. Neben den gesprochenen Dialogen wird es gesungene Musiknummern geben, von grotesken Gesangskaskaden des Dr. Katzenberger bis hin zu anmutig schönen Balladen und Duetten der jungen Liebenden.

Für die Komposition sowie für die Regie konnte der in Hamburg lebende Maximilian Ponader gewonnen werden, der mit diesem Projekt seit langer Abstinenz wieder an die Studiobühne zurückkehrt. Dort hatte er ab Mitte der 90er Jahre in vielen Produktionen als Schauspieler mitgewirkt, bis er nach Hamburg wechselte, wo er ein Studium der Musiktheaterregie erfolgreich abschloss. Inzwischen ist er als Regisseur in allen Sparten des Theaters tätig und auch als Autor und Komponist häufig der Urheber der von ihm inszenierten Werke.

Claus J. Frankl lernte er am Anfang seines Studiums als Assistent bei dessen Inszenierung des Offenbachschen „Salon Pitzelberger“ im Zentrum Bayreuth kennen und sie freuen sich beide sehr auf diese neue Zusammenarbeit!

Freuen auch Sie sich auf diese ganz besondere Uraufführung!

  • Uraufführung am 22. Juni 2013 um 20.00 Uhr im Römischen Theater der Eremitage
  • Termine Sommer 2013:
    22., 28. Juni 3., 9., 12., 13., 16., 20. Juli um 20 Uhr
    30. Juni und 21. Juli um 18 Uhr
  • TEXT: CLAUS J. FRANKL, KOMPOSITIONEN, REGIE UND BÜHNE: MAXIMILIAN PONADER
  • KOSTÜME: HEIKE BETZ, LICHT: RONALD KROPF, MASKE: ANDREA FERRI
  • ES SPIELEN: BIRGIT FRANZ, HEIKE GREINER, MICHAELA PROEBSTL-KRASS/JUDITH BERNER, MADELEINE REICHERT, ROBERT ELLER, MICHAEL PÖHLMANN, THORSTEN PÖHLMANN
  • KLAVIER: MICHAELA PROEBSTL-KRASS/JUDITH BERNER
  • VIOLINE: HELENE RICHTER POSAUNE: LOTHAR SCHÖN