Erzbischof Schick zu Fronleichnam: "Ein Christ soll an seiner Nächstenliebe im Alltag zu erkennen sein"
„Wir tragen Jesus hinaus in die Welt, weil er die frohe Botschaft für alle Menschen ist“
(bbk) Das Fronleichnamsfest ist nach Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick ein Aufruf an jeden Christen, Jesus Christus als das Heil der Welt zu verbreiten. Die Prozessionen durch die Straßen der Städte und Dörfer seien ein Zeichen dafür, dass der Glaube nicht hinter verschlossenen Türen und Kirchenmauern gelebt werden soll, sondern im Alltag und im Umgang miteinander. „So wie Jesus in die Stadt hinausgezogen ist, so sollen auch wir in die Welt ziehen und von der frohen Botschaft sprechen“, sagte der Erzbischof am Donnerstag bei der Fronleichnamsfeier in Bamberg. „Daran sollten wir besonders im Jahr des Glaubens denken“, fügte er hinzu.
Ein Christ sollte nicht in seiner eigenen Frömmigkeit schmoren, sondern der Glaube sollte sein Leben und seinen Alltag bestimmen. Die Prozession an Fronleichnam sei mehr als fromme Folklore, betone der Erzbischof: „Wenn wir Christus in der Monstranz durch die Straßen tragen, rufen wir den Menschen zu: Schaut her, kehrt um und glaubt an das Evangelium.“
In der heutigen Zeit, in der Religion als Privatsache gelte, erfordere es immer mehr Mut, sich öffentlich zu Gott zu bekennen. Zwar werde die Kirche als soziale Einrichtung mit Kindergärten und Schulen akzeptiert und gewürdigt, wer jedoch ein Leben nach dem Evangelium führe, werde oft müde belächelt. „Jesus hat uns aufgerufen, in die Welt zu gehen und das Evangelium zu verkünden“, sagte Schick. „Das tun wir am Fronleichnamstag, aber das sollten wir an jedem anderen Tag im Jahr auch tun.“ Viele Missionare seien in der ganzen Welt unterwegs, um das Wort Gottes zu verkünden. Doch dies sei heute vor der eigenen Haustür, im eigenen Land, noch viel drängender, wo getaufte Kinder aus christlichen Familien oft die grundlegenden Dinge des Glaubens nicht mehr erfahren.
Die katholische Kirche feiert das Fronleichnamsfest immer am zweiten Donnerstag nach Pfingsten. Es bedeutet soviel wie „Fest des Leibes und des Blutes Christi“ und erinnert an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie.
Die Kollekte beim diesjährigen Bamberger Fronleichnamsfest kommt einem Krankenhaus im nördlichen Bergland von Mexiko zugute. Unterstützt durch die Jesuitenmission in Nürnberg leistet dieses Krankenhaus einen Beitrag zur Gesundheitsversorgung, wobei ein Schwerpunkt auf die Versorgung von Kindern bis fünf Jahren liegt, die an Mangelernährung leiden. Auch die Ausbildung von einheimischen Krankenschwestern wird gefördert.
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